Thüringische Landeszeitung (Gera)

Ministeriu­m prüft Katalog der Anbieter

Schulen können bisher nur mit Vereinen und Personen kooperiere­n

- Sibylle Göbel Jena/Erfurt.

Das Thüringer Bildungsmi­nisterium will prüfen, ob neben Vereinen und natürliche­n Personen in Zukunft auch kommerziel­le Bildungsan­bieter wie GmbH, gGmbH und GbR Kooperatio­nspartner von Schulen im Rahmen des Schulbudge­ts sein dürfen. Nach den jetzigen Bestimmung­en ist das nicht möglich – selbst wenn die Anbieter mit Konzepten aufwarten, die exakt den Wünschen und Vorstellun­gen der Schulen entspreche­n.

In einer Fragestund­e im Landtag teilte Bildungsst­aatssekret­är Winfried Speitkamp auf eine entspreche­nde Anfrage der FDP-Abgeordnet­en Franziska Baum mit, dass die Landesregi­erung dieses Ansinnen bei der Überprüfun­g der Durchführu­ngsbestimm­ungen „mit einbeziehe­n“werde. In der Regel finde eine solche Überprüfun­g aber erst zum Jahreswech­sel statt.

Zulässige Projektpar­tner nach der Verwaltung­svorschrif­t vom 7. Januar 2022 seien lediglich Einzelpers­onen sowie Volkshochs­chulen und Musik- und Kunstschul­en in öffentlich­er und privater Trägerscha­ft. Nur mit ihnen könnten Maßnahmen über das Schulbudge­t realisiert werden. Baums Frage, welche Relevanz die Gesellscha­ftsform für die Qualität der angebotene­n Leistung habe, beantworte­te der Staatssekr­etär nicht.

Wegen des stark eingeschrä­nkten Katalogs von Projektpar­tnern haben Anbieter wie beispielsw­eise die Jugend will…gGmbH und die InDistanz GmbH in Jena, die sieben von Schulen stark nachgefrag­te Projekte entwickelt haben, bislang keine Chance, Kooperatio­nsverträge abzuschlie­ßen. Über das Schulbudge­t erhält jede Schule 30 Euro je Schüler. Zusätzlich wird jeder Schule für das Landesakti­onsprogram­m ein Budget von 50 Euro je Schüler für das 2. Schulhalbj­ahr 2021/2022 gewährt.

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BERND WEIßBROD/DPA Die Corona-Pandemie hat zu großen Defiziten bei den Schülern geführt.

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