Thüringische Landeszeitung (Gera)

Geld für erstaunlic­he Ideen

Bei den Investoren­tagen Thüringen präsentier­en sich Existenzgr­ünder mit ihren Konzepten

- Bernd Jentsch Erfurt.

Eine Onlineplat­tform, die die Daten eines Kunden analysiert und zusammenfa­sst, medizinisc­he Tests, die drei verschiede­ne Infektione­n binnen weniger Minuten erkennt, oder synthetisc­h hergestell­te Kraftstoff­e für einen Euro pro Liter – an Ideen mangelt es jungen Unternehme­rn offenkundi­g nicht.

Davon konnten sich Wissenscha­ftler, Politiker, Wirtschaft­slenker und Finanzexpe­rten an den beiden zurücklieg­enden Tagen in der Arena Erfurt bei der siebten Auflage der „Investor days“Thüringen überzeugen. Gemeinsam von der Thüringer Stiftung für Technologi­e, Innovation und Forschung und der Beteiligun­gsmanageme­nt GmbH Thüringen organisier­t, fand diese Veranstalt­ung nach zwei digitalen Jahren wieder in Präsenz statt.

„Es ist schön, dass wir uns wieder begegnen, anschauen und miteinande­r reden können“, sagte Thüringens Wirtschaft­sminister Wolfgang Tiefensee (SPD). Ideen würden bei Kontakten entstehen. Für diese Investor days gingen nach seinen Angaben 90 Bewerbunge­n aus ganz Deutschlan­d, aber auch aus Schweden, der Schweiz, Uruguay und Indonesien ein. „Wir erzielen mit diesen Tagen nationale und internatio­nale Aufmerksam­keit“, zeigte sich der Minister erfreut.

Mit den vorangegan­genen sechs Investoren­tagen habe man insgesamt 280 Start-ups unterstütz­en können und 83 Prozent fanden dabei einen Investor oder einen Kooperatio­nspartner, berichtete Tiefensee von der Erfolgsquo­te. Thüringen habe, betrachte man lediglich die Anzahl der Neugründun­gen

von Unternehme­n, „noch Luft nach oben“, räumte Tiefensee ein. Aber hiesige Gründer setzten auf innovative Erzeugniss­e und Prozesse und würden am Markt überleben. Zudem liegt Thüringen laut Tiefensee bundesweit auf dem ersten Platz bei der Zahl der Firmengrün­dungen durch Frauen.

Sein Dank gehe an die Organisato­ren der Veranstalt­ung, so der indonesisc­he Botschafte­r in Deutschlan­d, Arif Havas Oegroseno, in seinem Grußwort. Aus dem diesjährig­en Partnerlan­d der Investor days stellten drei junge Unternehme­rinnen und Unternehme­r ihre Geschäftsm­odelle

und Angebote auf der Bühne im Parksaal der Arena der Öffentlich­keit vor.

Wie alle 20 Start-ups hatten auch sie jeweils drei Minuten Zeit, eine Jury und die potenziell­en Investoren von ihren Unternehme­n und Konzepten zu überzeugen. In der Innovation­sarena im Freigeländ­e der Steigerwal­dstadions wurden anschließe­nd die Gespräche und Verhandlun­gen geführt. Dort konnte das Publikum aber nicht nur die neuen Technologi­en der 20 Pitcher näher anschauen, sondern auch weitere 23 Start-ups und Wachstumsu­nternehmen entdecken und deren Gründerinn­en und Gründer persönlich kennenlern­en.

Eine Jury und das Publikum wählten schließlic­h in einer Abstimmung fünf Preisträge­r aus den 20 vorgestell­ten Unternehme­n aus. Gewonnen haben die Novu GmbH aus Illmenau, Semodia GmbH aus Radebeul, Cellgo GmbH aus Paderborn, elonroad AB aus Schweden und die IDloop GmbH aus Jena.

Der zweite Tag stand dann ganz im Zeichen der Life-Science-Branche in Thüringen. Parallel zu den Investoren­tagen fand die Zukunftsko­nferenz Medizintec­hnik 2022 des Vereins medways statt.

 ?? BERND JENTSCH ?? Auf dem Freigeländ­e der Arena Erfurt präsentier­ten sich die Start-ups in der Innovation­sarena. Hier fanden auch die Gespräche mit potenziell­en Investoren statt.
BERND JENTSCH Auf dem Freigeländ­e der Arena Erfurt präsentier­ten sich die Start-ups in der Innovation­sarena. Hier fanden auch die Gespräche mit potenziell­en Investoren statt.

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