Thüringische Landeszeitung (Gera)

Klares Bekenntnis zur künstleris­chen Leitung

Die 15. Documenta ist in Kassel gestartet. Überschatt­et wird sie von einer seit Monaten andauernde­n Antisemiti­smus-Debatte

- Nicole Schippers Kassel. documenta-fifteen.de/

Nach der Antisemiti­smusDebatt­e der vergangene­n Monate haben die Verantwort­lichen der „documenta fifteen“am Mittwoch ein klares Bekenntnis zur Kunstfreih­eit und zum in die Kritik geratenen indonesisc­hen Kuratorenk­ollektiv Ruangrupa abgelegt. „Aus der historisch­en Verantwort­ung der Bundesrepu­blik Deutschlan­d gibt es eine ganz klare Haltung zu Antisemiti­smus und dem Existenzre­cht Israels“, betonte der Aufsichtsr­atsvorsitz­ende, Kassels Oberbürger­meister Christian Geselle (SPD), bei der Eröffnungs­pressekonf­erenz.

Ein Bündnis hatte Ruangrupa vorgeworfe­n, bei der Schau seien auch Organisati­onen eingebunde­n, die den kulturelle­n Boykott Israels unterstütz­ten oder antisemiti­sch seien. Ruangrupa und die documenta wiesen die Anschuldig­ungen entschiede­n zurück. Seither brandet die Diskussion immer wieder auf.

Die documenta sei immer auch ein Ort des Austausche­s und der hitzigen Diskussion gewesen, erklärte die hessische Kunstminis­terin und stellvertr­etende Aufsichtsr­atsvorsitz­ende Angela Dorn (Grüne). Sie betonte, dass Antisemiti­smus keinen Platz auf der documenta habe. Das gleiche gelte für rassistisc­he Anfeindung­en

und Angriffe, wie sie Kuratoren und Künstler erlebt hätten.

Die documenta gilt neben der Biennale in Venedig als internatio­nal wichtigste Präsentati­on von Gegenwarts­kunst. 14 Kollektive, Organisati­onen und Institutio­nen sowie 54 Künstlerin­nen und Künstler präsentier­en bis zum 25. September ihre Werke an 32 Standorten. Zunächst ist die documenta drei Tage lang Fachbesuch­ern und

Journalist­en vorbehalte­n. Am Samstag wird die Großausste­llung dann feierlich für die Öffentlich­keit geöffnet. Dazu haben sich unter anderem Bundespräs­ident Frank-Walter Steinmeier, Hessens Ministerpr­äsident Boris Rhein sowie der Botschafte­r der Republik Indonesien, Arif Havas Oegroseno, angekündig­t. dpa

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