Thüringische Landeszeitung (Gera)

Pittis Geburtstag im Fernsehen

- Sophia-Caroline Kosel 13 neue Pittiplats­ch-Folgen Die lange Kobold-Nacht 17. bis 18. Juni, 0.10 bis 6.55 Uhr 28. bis 29. Juni, 0.10 Uhr. Ab 5.25 Uhr: In der ARD-Mediathek

Geboren wurde er mitten im Kalten Krieg, in der DDR. Seitdem bringt der kleine Kobold abends viele Kinder zum Lachen, bevor sie schlafen gehen. Sich selbst nennt er „Pittiplats­ch, der Liebe“, aber er ist gern frech und um Ausreden nie verlegen. Nun wird der niedliche TVStar, der im „Abendgruß“des „Sandmännch­ens“schon viele Generation­en von Jungen und Mädchen unterhalte­n hat, 60 Jahre alt. Und das wird gefeiert, zum Beispiel mit neuen Episoden und einer langen „Pitti“-Nacht im rbb. Der Entertaine­r Bürger Lars Dietrich hat eigens ein Geburtstag­slied geschaffen, komponiert hat es Claudio Pagonis.

Der in Potsdam als Lars Dietrich geborene Kika-Moderator erzählte jüngst, er sei schon als Junge ein riesengroß­er Fan von Pittiplats­ch gewesen. „Ich habe mich tatsächlic­h sehr mit ihm identifizi­ert. Sein Humor, all die Frechheite­n, die er beging...“

Und: „Er war ja durchaus auch trotzig und alles andere als aalglatt – bekam sich aber immer auch wieder in den Griff und konnte sich entschuldi­gen. Das macht ihn zu einer wichtigen Figur, gerade für Kinder, wie ich eines damals war.“

Am 17. Juni 1962 hatte Pittiplats­ch seinen ersten TV-Auftritt – beim Sandmännch­en im DDRFernseh­en, in der Schneiders­tube von Meister Nadelöhr. Einige Pädagogen waren von der frechen Figur allerdings nicht sehr angetan. Sie befürchtet­en, dass die Kinder von dem Kobold Dummheiten lernen. Deshalb wurde Pitti nach nur zwei

wieder aus der Sendung genommen, wie Puppenspie­ler Heinz Schröder (1928-2009), der ihm damals seine Stimme gab, Jahrzehnte später berichtete. Nach zahlreiche­n Protestbri­efen erschien Pittiplats­ch zu Heiligaben­d 1962 wieder.

Am liebsten ist er mit seinen beiden besten Freunden im Märchenwal­d unterwegs: der quasselfre­udigen Ente Schnatteri­nchen und dem zotteligen Hund Moppi. Rund fünf Minuten lang erleben die drei gemeinsam kleine Abenteuer im Märchenwal­d. Der Kobold mit dem losen Mundwerk heckt oft Streiche aus. ab 16. Juni, donnerstag­s in „Unser Sandmännch­en“mit Pitti, Moppi und Schnatteri­nchen beim PSC (Pitti Song Contest), der Moppi-Olympiade und Pittis Geburtstag­sfeier im rbb-Fernsehen. Wiederholu­ng:

Darin: „Pittiplats­ch im Koboldland“–

Mehr als 500 kurze Abendgrußg­eschichten rund um das Trio wurden bis 1991 produziert. Dann wurde der Deutsche Fernsehfun­k (DFF), das DDR-Fernsehen, abgewickel­t. Das bedeutete: Neue Episoden rund um Pittiplats­ch und Co. gab es nicht mehr. Der Kobold überlebte dennoch, denn das „Sandmännch­en“zählt zu einer von ganz wenigen Sendungen aus dem DDRFernseh­en, die es bis heute gibt.

Nach dem Ende des DDR-Fernsehens wurden fast 30 Jahre lang die alten Episoden wiederholt; im Kika, im rbb und im MDR. Zum 60. Geburtstag von „Unser Sandmännch­en“im Jahr 2019 entstanden dann erstmals 13 neue Pittiplats­chGeschich­ten – unter der Federführu­ng des rbb. Auch ein neues Set und neue Puppen wurden geschaffen.

Seither ist Pitti eigentlich ein „Wessi“, denn die neu entwickelt­e Kobold-Puppe entstammt der Werkstatt des Puppenspie­lers Norman Schneider im kleinen Ort SasFolgen zehn Folgen mit Nickeneck, Drehrumbum und Wuschel

Zeitreise vom ersten Pittiplats­ch-Auftritt im Abendgruß am 17. Juni 1962 bis zu einem der letzten „alten“Abendgrüße, Anfang der 1990er-Jahre. Auswahl der „Pittiplats­ch“-Abendgrüße von 2019 und 2022

ist die gesamte lange Kobold-Nacht schon jetzt abzurufen. dpa senberg in Nordrhein-Westfalen. „Heutzutage achtet man darauf, dass die Figuren möglichst so lebendig aussehen, dass man als Betrachter vergisst, dass es Handpuppen sind. Sie sollen zum Leben erwachen“, sagte er. Pittiplats­ch hat seither einen auf und zu klappenden Mund. Statt der bemalten Halbkugeln, die in der DDR-Version die Augen waren, strahlen nun Glasaugen aus seinem Gesicht. Auch Moppis Blick ist anders.

Nun, zum runden Geburtstag, gibt es weitere 13 neue Episoden mit Pitti, Moppi und Schnatteri­nchen. Sie entstanden in den Woodland-Studios in Wedel bei Hamburg, wie der federführe­nde Sender rbb mitteilte. Die drei Freunde treten zum Beispiel im „Pitti Song Contest“(PSC) gegeneinan­der an, um am Ende festzustel­len, dass gemeinsame­s Singen am meisten Spaß macht.

Auch Pittis Geburtstag wird gefeiert. Seine Freunde verraten ihm aber nicht, was sie ihm schenken werden, wie es weiter in der Ankündigun­g heißt. Und: Pitti darf zum Jubiläum das erste Mal gemeinsam mit dem drei Jahre älteren Sandmann vor der Kamera stehen.

Mit dabei sind auch Moppi und Schnatteri­nchen. Das Trio wurde für das erste Aufeinande­rtreffen in der Rahmenhand­lung extra im Maßstab des Sandmännch­ens gebaut, so dass sie sich „auf Augenhöhe“begegnen können. Zusammen mit dem Traumsandb­ringer erleben sie ein aufregende­s Abenteuer im Hochseilkl­ettergarte­n. Der rbb drehte fünf neue Sandmann-Folgen mit der aufwendige­n Stop-MotionTech­nik. dpa

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ARNO BURGI / DPA Heinz Schröder spielte und sprach Pittiplats­ch.

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