Thüringische Landeszeitung (Gera)
Höhepunkt zum Schluss
149 Thüringer sind dabei: Am Sonntag beginnen die Nationalen Spiele von Special Olympics in Berlin. 2024 ist der Freistaat Gastgeber der Winter-Spiele
Für eine Woche wird Berlin zur Hauptstadt der Inklusion. Ab Sonntag wetteifern bei den Nationalen Spielen für Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung mehr als 4000 Athletinnen und Athleten in 20 Sportarten um Medaillen und Plätze.
Aus Thüringen reisen 149 Sportler und Betreuer zur größten inklusiven Sportveranstaltung des Jahres. „Das wird ein emotionaler Höhepunkt für uns alle“, sagt Rolf Beilschmidt, Präsident von Special Olympics Thüringen und betont den besonderen olympischen Gedanken dieser Spiele: „Hier zählen Teilnahme und Erlebnis mehr als Gold, Silber und Bronze.“
Natürlich, für eine wie Heike Naujoks von der Diakoniestiftung Weimar-Bad Lobenstein, geht es auch um den Sieg. Thüringens Vorzeigeathletin, die im Winter auf den Langlaufskiern steht und sommers auf dem Rennrad sitzt, will sich für die Weltspiele – im kommenden Jahr ebenfalls in Berlin – qualifizieren und natürlich ihrer stattlichen Sammlung an Erfolgen einen weiteren hinzufügen.
Gut sichtbar wird das Team Thüringen, das in den Sportarten Schwimmen, Radfahren, Tischtennis,
Bowling, Kraftdreikampf und Leichtathletik antritt, aber auch ohne Medaillen sein: alle sind mit einheitlichem Trainingsanzug, Poloshirt und Basecap ausgestattet. Es ist der passende Chic für eine ganz außergewöhnliche Berliner Sportwoche, zu der die Special-Olympics-Starter mit ihren Wettkämpfen den Startschuss geben.
Nach deren Nationalen Spielen folgen ab 23. Juni die Finals mit 14 Deutschen Meisterschaften und zum Abschluss das große Sportfest des Landessportbundes Berlin auf dem Gelände des Olympiaparks. Ein besonderer Schlusspunkt erwartet die hiesige Delegation zur Abschlussfeier am 24. Juni unterm Brandenburger Tor. Dann nimmt Präsident Rolf Beilschmidt mit Athletensprecher Manuel Wehner und Martina Reinhardt aus dem Ministerium für Bildung, Jugend und Sport die Special-Olympics-Fahne entgegen und mit ihr den Staffelstab für die Ausrichtung der nächsten Nationalen Spiele. Im Januar 2024 empfängt Thüringen die besten Wintersportler – mit dem Zentrum der Spiele in Oberhof und Wettbewerben in Erfurt (Eissport) und Weimar (Klettern).
Rolf Beilschmidt und Thüringens Special-Olympics-Geschäftsführer Christoph Köhler werden sich deshalb in der Bundeshauptstadt intensiv hinter den Kulissen umschauen und Anregungen holen. „Wir wollen uns einiges abschauen und sehen, was wir auf Thüringen übertragen können“, sagt Beilschmidt. Wohlwissend, dass auch die besten Winter-Organisatoren im Sommer gemacht werden.