CDU: Land soll Impf-Empfehlung für Kinder prüfen

Bei Grippe könnte es zu Nachholeffekt kommen

Die Thüringer Landesregierung sollte aus Sicht der CDULandtagsfraktion prüfen, ob sie eine Impf-Empfehlung gegen Grippeviren für Kinder ausspricht. Hintergrund dieser Forderung ist die Feststellung von Wissenschaftlern, dass durch die pandemiebedingte Isolation die Immunabwehr vieler Kinder gelitten hat. Eine Gruppe von Wissenschaftlern um den Jenaer Infektiologen Mathias Pletz hatte jüngst davor gewarnt, dass vor allem kleine Kinder in der kommenden Grippesaison von einer Art Nachholeffekt betroffen sein werden. Sie riet deshalb dazu, diese rechtzeitig immunisieren zu lassen. Für eine Impfung, die bei Kindern per Nasenspray erfolgen kann, gibt es in Thüringen bislang keine Empfehlung, obwohl die Landesregierung eine solche aussprechen kann.

In Thüringen und Deutschland ist die Grippewelle vor allem infolge der Maßnahmen im Zuge der Corona-Pandemie zum zweiten Mal hintereinander ausgefallen. Von Oktober bis zum 5. Juni wurden nach Angaben des Thüringer Gesundheitsministeriums im Freistaat nur 401 echte Influenza-Fälle registriert, von denen fast alle durch Laboruntersuchungen bestätigt worden waren. Am stärksten betroffen war die Gruppe der Ein- bis Vierjährigen, gefolgt von der der Jugendlichen zwischen 15 und 19 Jahren. gö