Thüringische Landeszeitung (Gera)
Ukrainer kämpfen um Sjewjerodonezk
Schwere Gefechte im Donbass. Verstöße gegen die Menschenrechte
In der Ostukraine liefern sich ukrainische und russische Truppen weiter schwere Kämpfe in den Gebieten Luhansk und Donezk. In Richtung der Stadt Bachmut gebe es russische Angriffe „zur Verbesserung der taktischen Lage“, teilte der ukrainische Generalstab am Donnerstag bei Facebook mit. Unter Artilleriebeschuss stünden die Orte Wessele, Soledar, Berestowe und Wowtschojariwka. Schwere Kämpfe gebe es zudem bei der Separatistenhochburg Donezk. Und auch in Richtung von Slowjansk gebe es Angriffsbemühungen der Russen.
Im benachbarten Luhansker Gebiet sei weiter die Stadt Sjewjerodonezk besonders hart umkämpft. Ein Teil der Industriestadt stehe dabei weiter unter ukrainischer Kontrolle. Artilleriebeschuss gebe es darüber hinaus an Frontabschnitten in den Gebieten Charkiw, Saporischschja, Cherson und Mykolajiw.
Zwei US-Veteranen, die freiwillig in der Ukraine gekämpft haben sollen, werden US-Medienberichten zufolge seit rund einer Woche vermisst. Wie der Sender CNN und die „New York Times“am Mittwoch (Ortszeit) unter Berufung auf Angehörige und weitere Quellen berichteten, gibt es unbestätigte Hinweise, wonach die beiden möglicherweise vom russischen Militär gefangen genommen worden seien. Die US-Regierung konnte die Berichte nicht bestätigen, prüft diese aber.
UN-Menschenrechtskommissarin Michelle Bachelet prangerte schwere Menschenrechtsverstöße bei der Belagerung der ukrainischen Hafenstadt Mariupol durch russische Truppen an. „Die Gräuel, die der Zivilbevölkerung zugefügt wurden, werden unauslöschliche Spuren hinterlassen, auch bei künftigen Generationen“, sagte Bachelet am Donnerstag in Genf. Der Menschenrechtskommissarin zufolge wurden bislang 1348 zivile Todesopfer in der Stadt bestätigt, darunter 70 Kinder. dpa, afp