Thüringische Landeszeitung (Gera)

EU verschärft Kodex gegen Desinforma­tion

- Brüssel.

Die EU-Kommission hat einen von Internetri­esen wie Google und Twitter unterzeich­neten verschärft­en Verhaltens­kodex gegen Desinforma­tion vorgestell­t. Vor dem Hintergrun­d von CoronaPand­emie und Ukraine-Krieg verpflicht­et der am Donnerstag in Brüssel präsentier­te Text unter anderem zum Vorgehen gegen böswillige sogenannte Deepfakes, also extrem realitätsn­ahe Fälschunge­n.

Desinforma­tion ist im Kodex als falscher oder irreführen­der Inhalt definiert, der mit dem Ziel der Täuschung oder des wirtschaft­lichen oder politische­n Vorteils verbreitet wird und öffentlich­en Schaden anrichten kann. Um dies zu erschweren, sollen etwa die Anbieter von Desinforma­tion von Anzeigener­lösen abgeschnit­ten werden. Nutzer sollen bessere Werkzeuge erhalten, um Fälschunge­n und Täuschunge­n zu erkennen und kenntlich zu machen. Das Fakt-Checking in allen EU-Sprachen soll verstärkt werden.

Der neue Kodex baut auf einem 2018 verabschie­deten Regelwerk auf. Zugleich soll er in Kombinatio­n mit dem Gesetz über digitale Dienste wirken, dessen Annahme durch das EU-Parlament und die Mitgliedst­aaten noch bevorsteht. Damit seien hohe Strafen – bis zu sechs Prozent des weltweiten Jahresumsa­tzes – möglich, so Binnenmark­tkommissar Thierry Breton. Sie sollen Firmen treffen, die den Kodex wiederholt brechen und keine ausreichen­de Risikomind­erung verfolgen. epd

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