Thüringische Landeszeitung (Gera)
Verbrauchertipp Vorsicht bei Installation von Anlagen in Eigenregie
Ich würde gerne eine PhotovoltaikAnlage auf mein Haus bauen, aber die Wartezeiten beim Handwerker sind sehr lang. Könnte ich die Anlage auch selbst anbringen?
Reiner Maschke von der Verbraucherzentrale Thüringen:
Theoretisch dürfen Hauseigentümer Solarmodule auch selbst auf ihrem Dach anbringen. Davon raten wir allerdings ab, da die Hersteller ihre Langzeitgarantien von einer fachgerechten Montage abhängig machen. Der Anschluss an die Hauselektrik und ans Stromnetz muss ohnehin von einem Elektrofachbetrieb erledigt werden. Arbeiten am Netz sind für Nicht-Elektriker tabu. Eine Option wäre, in Absprache mit dem Handwerksbetrieb bestimmte Vorarbeiten in Eigenleistung zu erbringen. Vereinbaren Sie genau, was Sie selbst machen können. Dann geht es schneller, wenn die Handwerker freie Kapazitäten haben.
Achten Sie bei allen Arbeiten auf dem Dach auf die Absturzsicherung. Der Fachbetrieb sollte die Gewährleistung
für die Gesamtmontage übernehmen. Dafür sollte sich ein Handwerker einen halben Tag Zeit nehmen, um Ihre Vorarbeiten zu begutachten. Bestimmte Arbeiten wie die Planung der Dachbelegung und die Modul-Verschaltung passend zur Verschattung sollten generell Profis übernehmen.
Die Alternative zu einer größeren Photovoltaik-Anlage auf dem Dach sind Stecker-PV-Anlagen für die Terrasse oder den Balkon. Diese Geräte zum Anschließen und Loslegen (Plug-and-Play) können auch ohne großen Aufwand gekauft und genutzt werden.
Wohnen Sie in einer Eigentumsoder Mietwohnung, muss allerdings die Eigentümergemeinschaft oder der Vermieter zustimmen.