Thüringische Landeszeitung (Gera)
Gedenken an Volksaufstand vor 69 Jahren
Werner: 17. Juni 1953 markiert Tag der Freiheit
Mit einer Kranzniederlegung ist in Thüringens Landeshauptstadt Erfurt des DDR-Volksaufstands vom 17. Juni 1953 gedacht worden. Das Datum markiere einen Tag der Freiheit in Deutschland, sagte Landtagspräsidentin Birgit Keller (Linke) am 69. Jahrestag am Freitag in der Gedenkstätte Andreasstraße.
Die Demonstrantinnen und Demonstranten seien damals für freie Presse, freie Meinungsäußerungen, freie Wahlen und damit auch freie Gedanken eingetreten. Repressionen seien die Antwort gewesen, betonte Keller. Doch wo ein Staat den Menschen mit Gewalt begegne, sei kein Platz für Demokratie und Freiheit. Wer in der Tradition von 1953 und 1989 stehen wolle, der müsse die demokratischen Mittel des Protests nutzen.
Der Landesbeauftragte zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, Peter Wurschi, erinnerte daran, dass sie SED von Beginn an im stalinistischen Geist und mit Härte ihren Staat regiert habe. Der 17. Juni 1953 sei somit ein Schlüsseldatum der deutschen Geschichte, betonte er. Der Tag sei bis heute ein Zeichen für den Wunsch nach demokratischer Selbstbestimmung.
Bis zum Abschluss der friedlichen Revolution 1990 war der 17. Juni als Tag der Deutschen Einheit Nationalfeiertag der Bundesrepublik Deutschland. 1953 hatte das sowjetische Militär nach Massendemonstrationen gegen die Staatsund Parteiführung in der DDR die Kundgebungen gewaltsam beendet. Etwa 15.000 Menschen wurden festgenommen, 1800 Personen von DDR-Gerichten zu teils langjährigen Haftstrafen verurteilt.