Thüringische Landeszeitung (Gera)
„In Jena noch nicht alles erlebt“
Warum sich Stürmer Pasqual Verkamp zur Rückkehr zum FC Carl Zeiss Jena entschlossen hat
Am Dienstag startet der FC Carl Zeiss Jena in die Vorbereitung auf die neue Regionalliga-Saison. Mit an Bord ist Rückkehrer Pasqual Verkamp (24), der zuletzt bei Viktoria Berlin spielte und sein Studium im Fach Immobilienmanagement fast abgeschlossen hat. Wir haben mit dem schnellen Stürmer vor dem Auftakt telefoniert.
Was machen Sie gerade?
Ich bin in Berlin, packe meine Koffer für Jena.
Zur Vertragsunterschrift waren Sie schon im Ernst-Abbe-Sportfeld. Haben Sie das Stadion wiedererkannt? Ehrlich gesagt nicht. Es hat sich wirklich sehr viel in dem einen Jahr verändert. Ich musste mich erst neu orientieren. Aber ich freue mich darauf, das Stadion bald fertig und gefüllt zu sehen.
Was gab den Ausschlag, nach Jena zurückzukehren?
Das Gefühl, in Jena noch nicht alles erlebt zu haben. Zur Coronazeit durften nicht so viele Fans ins Stadion, die Ultras waren nicht dabei. Ich habe aber auch das Gefühl, hier noch nicht alles gezeigt zu haben.
Warum hatten Sie sich vor einem Jahr für den Wechsel nach Berlin entschieden?
Die dritte Liga war mein absolutes Ziel. Aber ich hatte mir die Entscheidung nicht leicht gemacht, lange zwischen Jena und Viktoria Berlin abgewägt. Rückblickend bin ich dankbar für das Jahr in der dritten Liga, obwohl es nicht immer einfach war für mich.
Der Blick auf die Zahlen fällt ernüchternd aus: 14 Spiele, null Tore.
Die nackten Zahlen sehe ich auch, aber es gab verschiedene Aspekte, warum es nicht von 0 auf 100 ging. Ich bin mit einer Verletzung nach Berlin gekommen, habe nach dem Auftakt das Vertrauen gespürt. Eine weitere Verletzung brachte mich aus dem Tritt. Danach war es schwierig, sich in eine funktionierende Einheit hineinzukämpfen. Als ich es fast geschafft hatte, warf mich leider eine Corona-Infektion wieder zurück.
Klingt nach einer Odyssee, die im Abstieg endete.
Schade, dass der Klassenerhalt nach dem guten Saisonstart nicht geglückt ist. Viktoria Berlin hatte es oft in der eigenen Hand und hat es verspielt.
Wie kam der Kontakt zustande, wieder nach Jena zu gehen?
Der war nie angebrochen. Ich habe die FCC-Spiele verfolgt, die Verantwortlichen aus Jena meine Partien. Darüber haben wir uns regelmäßig ausgetauscht. So waren wir uns schnell einig, dass eine Rückkehr im beiderseitigen Interesse liegt.
Wie wird die neue Saison sportlich laufen?
Es wird eine spannende Saison, weil das Spitzenfeld sehr ausgeglichen ist. Es wird in der Liga viele enge Duelle geben.
Was haben Sie sich persönlich vorgenommen: Gelingen Ihnen mehr Tore als in der vergangenen Saison?
Das hoffe ich schon. In erster Linie will ich mit der Mannschaft erfolgreich sein, dass wir gemeinsam an einem Strang ziehen und das Bestmögliche herausholen. Da ist es mir egal, ob ich, andere oder gar der Torwart treffen.