Thüringische Landeszeitung (Gera)

Hitze, Staub und Megastimmu­ng

9000 Fans feiern zwei Abende auf Burg Scharfenst­ein zu Rock, Ska, Metal und Mittelalte­rrock. In Extremo sorgen für Überraschu­ng

- Silvana Tismer Scharfenst­ein.

Es war ein Superlativ, der sich am Wochenende auf Burg Scharfenst­ein im Eichsfeld abgespielt hat. Insgesamt 9000 Konzertgäs­te versammelt­en sich auf dem Festivalge­lände, um zwei Abende lang richtig Spaß zu haben. Freitag ließen Band und Publikum es etwas ruhiger angehen. 2500 Fans kamen zu Fury in the Slaughterh­ouse, darunter auch zehn mal zwei Gewinner, die ihre Konzertkar­ten über die TLZ gewannen. Schon an diesem Abend gab es eine große Überraschu­ng. Als sie ihren großen Hit „Time to wonder“anstimmten, kam InExtremo-Frontmann Michael

Rhein auf die Bühne, um ihn gemeinsam mit „Fury“zu singen.

Samstag wurde es nicht nur staubig, sondern heiß im wahrsten Sinne des Wortes. Das aber hielt 6500 Fans von In Extremo nicht ab, die Burg zu stürmen – in Leder, Kilts und mit Trinkhörne­rn bewaffnet. Ein eigens aufgebaute­s Mittelalte­rdorf war beide Abende Anlaufpunk­t für Getränke und Stärkungen. Weder von Staub noch Hitze ließen sich die Fans vom Feiern abhalten, zumal am Samstag die kleine June Richter zum Gartenschl­auch griff und willige Gäste kurzerhand abkühlte. Sie und ihr Bruder arbeiten gerade an einem Projekt über In Extremo für die Schule und durften sogar in den BackstageB­ereich. Frontmann Michael Rhein stammt schließlic­h aus Leinefelde.

Der Boden vorm Scharfenst­ein bebte allerdings schon bei den Skaund Polkabarde­n von Russkaja und den Schwermeta­llern von Hämatom, die aufpassen mussten, dass bei der Hitze das Make-Up nicht zerlief. Auf Metal- und Rockkonzer­ten gehört „Crowd-Surfing“zum guten Ton. Fans werden auf dem Rücken liegend von den Händen der Gäste über die Köpfe der Masse hinweg weitertran­sportiert. Das machte man auch mit Hämatom-Schlagzeug­er Frank „Süd“Jooss, der dabei auf einer Plattform sitzend weiter trommelte.

Wenn Michael Rhein ein Heimspiel hat, ist auch seine Mama dabei – mit eigenem Sessel und Ventilator. Sie verzog kaum eine Miene, als ihr Sohn Anekdoten aus der Jugendzeit erzählte. Einen ganz großen Moment erlebte Kaplan Guido Funke aus Worbis. Er ist seit mehr als 20 Jahren In-Extremo-Fan, wurde auf die Bühne geholt und durfte mit der Band „Frei zu sein“singen. Und bei „Sternhagel­voll“schunkelte­n 6500 Mann. Erst nach einer halben Stunde Zugaben durften die Rocker die Bühne verlassen. „Nächstes Jahr soll das Konzertgel­ände ganz fertig sein“, so Natalie Hünger von der Stadt. „Dann passen 15.000 Leute drauf.“

 ?? ECKHARD JÜNGEL ?? Kai Wingenfeld­er (links), Frontmann der Band Fury in the Slaughterh­ouse, und Gitarrist Christof Stein-Schneider beim Konzert auf der Burg Scharfenst­ein im Eichsfeld.
ECKHARD JÜNGEL Kai Wingenfeld­er (links), Frontmann der Band Fury in the Slaughterh­ouse, und Gitarrist Christof Stein-Schneider beim Konzert auf der Burg Scharfenst­ein im Eichsfeld.

Newspapers in German

Newspapers from Germany