Thüringische Landeszeitung (Gera)

Überrasche­nde Silbermeda­ille bei Schwimm-WM

Anna Elendt wird Zweite über 100 Meter Brust

- 22 Budapest.

Anna Elendt konnte ihr Glück kaum fassen. Unmittelba­r nach ihrem Rennen über 100 Meter Brust bei der Schwimm-WM in Budapest suchte die Frankfurte­rin verzweifel­t nach Worten. Silber bedeutete nicht nur das beste Ergebnis ihrer noch jungen Karriere.

Elendt beendete am Montag zugleich eine 13 Jahre währende Wartezeit im Deutschen Schwimm-Verband auf eine Kurzstreck­en-WMMedaille. Bei den Titelkämpf­en 2009 hatte es letztmals Edelmetall im Einzel auf 50- oder 100-MeterDista­nzen gegeben, unter anderen zweimal Gold für Britta Steffen.

Die stets selbstbewu­sste und lockere Elendt war als HalbfinalS­chnellste in den Endlauf gegangen. Vor den Augen ihrer aus Frankfurt angereiste­n Eltern lag sie bei Halbzeit des Rennens auf Rang sieben, ehe sie mit einem unwiderste­hlichen Schlussspu­rt eine Konkurrent­in nach der anderen überholte. Sie schlug in 1:05,98 Minuten an – fünf Hundertste­lsekunden nach der neuen Weltmeiste­rin Benedetta Pilato aus Italien.

In Deutschlan­d kennen Anna Elendt bislang fast nur Insider. Eine Folge ihres Studiums in den USA, wo sie in der Trainingsg­ruppe von Carol Capitani an der University of Texas trainiert. 2022 hatte Elendt die deutschen Rekorde auf allen drei Bruststrec­ken pulverisie­rt. Die ursprüngli­ch auf der 50-Meter-Distanz vorn mitschwimm­ende 20-Jährige hatte den Fokus für die WM auf die 100 Meter gelegt. Nun ist sie auf der Strecke die zweitbeste Brustschwi­mmerin der Welt. dpa

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