Thüringische Landeszeitung (Gera)
Schweinepest: Entschädigungen für Landwirte
Keine Infektionsfälle in Thüringen bekannt
Thüringen hatte bislang keine Fälle von Afrikanischer Schweinepest (ASP). Ein Ausbruch der Seuche sei aber jeden Tag möglich, sagte Gesundheits- und Sozialministerin Heike Werner (Linke) gestern in Erfurt. Ziel sei es, die Schweinebestände von Agrarbetrieben möglichst vor einer Infektion zu schützen. Schon seit 2014 würden sich Tierseuchenverantwortliche dafür intensiv auf Gegenmaßnahmen vorbereiten. Dazu gehöre auch die ständige Kadaversuche, um eine Ausbreitung möglicher Infektionen früh zu unterbinden. Drei speziell ausgebildete Suchhunde sind dafür bereits im Einsatz, davon zwei Ungarische Vorstehhunde im Besitz des Landes. Die Ausbildung von weiteren 20 auch privat geführten Hunden soll gefördert werden.
Zudem würden im ASP-Fall zur Bekämpfung die jeweiligen Zonen abgesperrt und gegebenenfalls eingezäunt. 55 Kilometer Elektrozaun und 100 Kilometer Stahlzäune im Wert von 850.000 Euro seien angeschafft worden. Land- und Forstwirte, die durch Nutzungsverbote für Flächen oder Tierbestände Einbußen erleiden, könnten mit Entschädigungen rechnen. Dafür würden derzeit die Rahmenbedingungen festgelegt. Entschädigungen würden am Einzelfall entsprechend des jeweiligen Wertes der Flächen und Tierbestände ermittelt. Man rechne durchaus mit Marktstörungen bei entsprechendem Auftreten der Seuche. Nutztiere dürften die Zonen nicht mehr verlassen. Schweinhaltern entstünden dadurch Mehraufwendungen. Dabei werde man sie unterstützen. Der Herausforderung sei man sich bewusst, hieß es.