Thüringische Landeszeitung (Gera)
Hilfe für historische Tapete in Bleicherode
Stiftung Denkmalschutz unterstützt die Restaurierung finanziell
Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) stellt für die Restaurierung von zwei Tapetenbahnen im Ausflugslokal „Waldhaus Japan“im nordthüringischen Bleicherode 12.900 Euro zur Verfügung. Die Tapete aus dem Zyklus „Arkadien“sei vermutlich das älteste in Deutschland erhaltene Exemplar dieses Dekors, erklärte die Stiftung am Dienstag in Bonn. Sie stamme aus der elsässischen Tapetenfabrik Zuber & Cie in Rixheim, wo sie in ersten Hälfte der 19. Jahrhunderts angefertigt wurde.
Der Zyklus „L’ Arcadie“habe sich an der Süd- und Westwand vollständig in 20 Bahnen erhalten. Sie zeige Hirten-, Schäfer- und Landschaftsszenen. Das Thema gehe auf den Schweizer Maler und Dichter Salomon Gessner (1730-1788) zurück, der für seine im 18. Jahrhundert beliebte Idyllendichtung bekannt gewesen sei.
Die wertvollen und seltenen Tapeten seien vor fast 200 Jahren möglicherweise für die Dekoration eines Lustschlosses gedacht gewesen, landeten damals jedoch unter ungeklärten Umständen im Saalanbau des „Waldhaus Japan“in Bleicherode. Vermutlich seien die Tapeten zwischen 1838 und 1850 angekauft und zeitnah als Attraktion im Saal angebracht worden.
Seit 2008 unterstützt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz nach eigenen Angaben die Eigentümerin der Gaststätte bei dem Versuch, die Tapeten zu erhalten und weiterhin öffentlich zugänglich zu halten. Laut Stiftung sind die Tapeten zum Teil brüchig, haben Fehlstellen, Risse und weisen Spuren von Schimmelund Insektenbefall auf. Bereits 1967 wurden erste Versuche zu ihrer Rettung unternommen. epd