Thüringische Landeszeitung (Gera)
„Das macht kein Fußballer gern“
Die Kicker des FC Carl Zeiss Jena absolvieren einen Laktattest. Einer entpuppt sich mal wieder als Dauerrenner
René Lange macht auch mit über fünf Kilometern in den Beinen noch einen guten Eindruck. „Das täuscht“, sagt der Außenverteidiger des FC Carl Zeiss Jena und lächelt. Er sei nach dem Laktattest, mit dem das Trainerteam um Andreas Patz zu Beginn der Vorbereitung den Fitnesszustand seiner Regionalliga-Kicker ermittelt, durchaus ganz schön geschafft. „Das macht kein Fußballer gern“, versichert Lange.
Mit seinen 33 Lenzen ist er auch in dieser Spielzeit der Älteste im Team. Trotzdem braucht er sich am Mittwoch beim vom Sportlabor aus Köln um Diplom-Sportwissenschaftlerin
Johanna Brings durchgeführten Test nicht zu verstecken.
Zunächst stehen drei Durchläufe mit je drei Stadionrunden an. Dann gibt es noch einen vierten und, wer es schafft, fünften Durchgang mit je vier Runden. Jedes Mal muss die Laufgeschwindigkeit gesteigert werden, jedes Mal wird Blut am Ohr abgezapft. Der Laktatwert verrät, wie fit die Spieler sind und ob sie, wie von Patz gefordert, auch schon etwas im Urlaub getan haben.
Die Ergebnisse liegen dem Chefcoach zwar frühestens ab Donnerstag vor, aber Patz zeigte sich dennoch schon zufrieden. Vor allem einer entpuppte sich mal wieder als Dauerrenner: Justin Schau. Der zog noch in beachtlichem Tempo seine Bahnen, als andere schon erschöpft auf der Tartanbahn im Jenaer Universitätssportzentrum lagen.
Dass ein Torwart oder Innenverteidiger mit Jenas Duracell-Mann mithält, erwarte er auch nicht, sagt Patz. „Die Jungs waren ordentlich unterwegs. Der Laktattest ist ein guter Indikator, um zu sehen, was los ist und aufzuzeigen, wie wir die nächsten Wochen gestalten.“
René Lange jedenfalls war froh, dass er es hinter sich hatte. „Jetzt kann mich in der Vorbereitung nichts mehr schrecken. Das Schlimmste liegt schon hinter uns.“18 Spieler, unter ihnen mit Max Brandt ein Probekicker, absolvierten den Test. Kapitän Bastian Strietzel konnte wegen seines Kapselrisses im Zeh nur zuschauen, muss aber auch noch ran, versichert Patz. Vier Neue werden noch gesucht.
Lange hofft, dass unter ihnen auch ein paar erfahrene Spieler sind. Das liegt aber nicht daran, dass er den Titel des Alterspräsidenten im Team loswerden will. „Ein bisschen Erfahrung würde uns sicherlich noch gut tun.“Trotzdem könne sich der aktuelle Kader schon sehen lassen. Manch einer, sagt Lange, habe offenbar geglaubt, „dass wir gar keine Mannschaft zusammenkriegen“. Doch schon jetzt habe der FCC ein Team, „das oben angreifen kann“.