Thüringische Landeszeitung (Gera)

Cosby erneut schuldig gesprochen

Verurteilu­ng wegen sexuellen Missbrauch­s Minderjähr­iger

- Washington.

Weil er vor fast 50 Jahren eine damals 16-Jährige sexuell missbrauch­t haben soll, muss der wegen ähnlicher Vergehen tief gefallene ehemalige US-Fernsehkom­iker Bill Cosby dem Opfer 500.000 Dollar Schadeners­atz zahlen. Das hat eine Geschworen­en-Jury in Santa Monica/Kalifornie­n entschiede­n und sich damit auf die Seite von Judy Huth (64) gestellt. Cosby soll die junge Frau, die damals noch minderjähr­ig war, erst mit Alkohol gefügig gemacht, dann missbrauch­t haben. Cosby bestritt die Vorwürfe, die seit acht Jahren gerichtsan­hängig waren, aber wegen anderer Verfahren gegen Cosby auf Eis lagen.

Er könne sich an Huth nicht erinnern, sagten seine Anwälte und zogen die Klägerin massiv in Zweifel, weil sie den Übergriff erst im Jahr 1974 und später in 1975 datiert hatte. Weil die Taten verjährt sind, ging es in Kalifornie­n allein um die zivilrecht­liche Ahndung. Im Laufe der vergangene­n fünf Jahre waren Vorwürfe von über 60 Frauen gegen Cosby öffentlich geworden. Der einst von Millionen verehrte schwarze Schauspiel­er wurde 2018 zu einer mehrjährig­en Haftstrafe verurteilt. Er saß 36 Monate ab, bis das Urteil aus Verfahrens­gründen aufgehoben wurde und der 84-Jährige, der fast erblindet ist, wieder auf freien Fuß kam. diha

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