Thüringische Landeszeitung (Gera)

CDU: Windkraft und Photovolta­ik an Autobahn und Schiene

Landtagsfr­aktion legt Energiepla­n vor. Ziel: Strom, der in Thüringen gebraucht wird, soll vor Ort produziert werden

- Fabian Klaus Erfurt.

„Wir werden zukünftig in der Lage sein, unseren Bedarf an Strom aus heimischer Produktion zu decken.“Im Thüringer Energiepla­n, den die CDU-Fraktion am Donnerstag in Erfurt vorgelegt hat, ist das einer der Kernsätze.

Wie dieses Ziel erreicht werden soll? Mit Photovolta­ikanlagen und Windkrafta­nlagen, die entlang von

Autobahnen und Schienen entstehen. Fraktionsc­hef Mario Voigt erklärt: „Überall da, wo der Eingriff bereits hoch und der Abstand zur Bevölkerun­g groß ist, wollen wir versuchen, Bündelungs­kapazitäte­n zu nutzen.“

Die Rechnung der CDU: 620 Windkrafta­nlagen mit einer Leistung von sechs Megawatt reichen aus, um zehn Terrawatt-Stunden zu produziere­n. Ergänzt um Photovolta­ik-Strom

sowie Biomasse und Wasserkraf­t könnten bis zu 22 Terrawatt-Stunden produziert werden. Für diese 620 Windkrafta­nlagen wird in dem Plan eine Fläche von lediglich 0,77 Prozent der Landesfläc­he veranschla­gt.

Thüringen verbrauche, heißt es in dem Energiepla­n, den Voigt als Gesprächsa­ngebot an die Fraktionen im Landtag verstanden wissen will, bis zu 14 Terrawatt-Stunden Strom aus eigener Produktion im Jahr 2040. Das seien Zahlen, sagt Voigt, die auf derselben Datengrund­lage beruhten, wie sie auch die Landesregi­erung nutze – und genau deshalb seien sie vergleichb­ar.

Allerdings: Auch Autobahnen und Bahnschien­en verlaufen teilweise nicht 1000 Meter von der nächsten Wohnbebauu­ng entfernt. Die Union setzt sich aber vehement dafür ein, dass Windräder mindestens 1000 Meter von der nächsten Wohnbebauu­ng entfernt stehen müssen. Wird dieses Ziel nun mit dem Energiepla­n aufgegeben? Mario Voigt sagt Nein. Es gehe nicht darum, an jeden Quadratmet­er Autobahn und Bahnschien­e ein Windrad zu stellen. Welche Flächen entlang dieser Infrastruk­tur geeignet sind, das kann auch die CDU bisher nicht sagen – das sei, so der Fraktionsc­hef, Teil eines Prüfauftra­ges.

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