Thüringische Landeszeitung (Gera)
Interesse in Thüringen an der Buga 2025
Erfurt prüft, ob nach Rostocker Absage erneute Austragung möglich ist. Keine Bestrebungen in Ronneburg und Gera. Freistaat setzt Priorität auf Landesgartenschau
Findet in Thüringen nach 2007 und 2021 im Jahr 2025 eine dritte Bundesgartenschau statt? Das ist zumindest möglich, nachdem die Rostocker Bürgerschaft die Austragung wegen unkalkulierbarer Kosten und Fehlern bei der Planung abgesagt hat.
Thüringens Tourismus-Chef Franz Hofmann würde sich „über eine weitere Buga 2025 in Thüringen freuen, wenn man den positiven Effekt der Buga 2021 mitnimmt.“
Aus dem Thüringer Infrastrukturministerium wurde darauf verwiesen, dass die Ausrichtung einer Bundesgartenschau „keine Landesangelegenheit
ist“, sondern „im Kern in der Zuständigkeit der jeweiligen Kommune liegt.“Doch Staatssekretär Torsten Weil (Die Linke) sagt zugleich, dass man „aus gutem Grund stets darauf geachtet habe, dass keine Doppelvergaben stattfinden. Daran halten wir vonseiten des Landes auch für 2025 fest. Für uns hat die Landesgartenschau in Leinefelde-Worbis Priorität.“
Das klingt nicht sehr vielversprechend für Erfurter Ambitionen. Oberbürgermeister Andreas Bausewein (SPD) hatte mitgeteilt, dass die Stadt Interesse hätte, der Auflage vom vergangenen Jahr eine Zugabe ohne Corona-Einschränkungen folgen zu lassen. Allerdings müssten dafür bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein. Eine der wichtigsten wäre, dass der Freistaat finanzielle Unterstützung gewährt. Denn die Veranstaltung 2021 hatte einen Verlust von 3,9 Millionen Euro verbucht. Auch, weil statt der erhofften 1,9 Millionen Besucher rund 400.000 Gäste weniger kamen. Das lag vornehmlich daran, dass wegen der Pandemie in den ersten Wochen die Hallen geschlossen waren und Veranstaltungen abgesagt wurden.
Bereits 2007 hatten Gera und Ronneburg eine Buga ausgerichtet. Nun wieder? Krimhild Leutloff (CDU), Bürgermeisterin von Ronneburg, sagte gegenüber unserer Zeitung: „Wir haben eine Buga gehabt. Das war ein Segen für unsere Stadt, für Gera und die Region. Man sollte lieber darüber nachdenken, wie die Städte bei der Nachnutzung unterstützt werden.“Für eine Buga seien zehn Jahre Vorbereitung nötig, sie koste Millionen und „es sind Millionen Kräfte zu mobilisieren.“
Von der Stadt Gera hieß es, dass man „proaktiv keine Bewerbung anstrebt“, allein schon aus zeitlichen Gründen. Die Stadt begrüßt sehr, dass Erfurt ehrliche Bestrebungen hat, man würde die Landeshauptstadt unterstützen.
Die Entscheidung über eine Buga trifft bei vorhandenen Bewerbungen letztlich die Deutsche Bundesgartenschau-Gesellschaft.