Thüringische Landeszeitung (Gera)
Klartext – Leser schreiben ihre Meinung Empört über ukrainische Sprachreinigung
Das erinnert mich an die Nazi-Zeit. Als meine Eltern heiraten wollten, durfte dazumal Felix MendelssohnBartholdys „Hochzeitsmarsch” nicht gespielt werden. Heinrich Heines „Loreley” war verboten. Statt Albert Einsteins angeblich jüdischer Physik gab es die „Deutsche Physik” von Philipp Lenard und „Jüdische und Deutsche Physik“(Helingsche Verlagsanstalt, Leipzig, 1941) von Johannes Stark und Wilhelm Müller.
In dem Artikel heißt es, eine „Expertengruppe des Bildungsministeriums” der Ukraine ließ „russische Klassiker aus dem Bildungsprogramm der Schulen” streichen. Bücher, die in Russland produziert und herausgegeben werden und wurden, sind verboten. Womöglich sind davon auch die Werke Lew Landaus (1908–1968) betroffen. Dieser Physiker hatte jüdische Familienwurzeln und war Professor in Charkow [jetzt: Charkiv] und Moskau. 1991 setzte auch in mehrheitlich russischsprachigen Gebieten der Ukraine eine Ukrainisierung ein. Ukrainisch wurde landesweit verbindliches Prüfungsfach an allen Schulen und Hochschulen, Russisch kurz darauf als Pflichtfach abgeschafft. Bis 2004 wurden rund zwei Drittel aller russisch-sprachigen Schulen in ukrainisch-sprachige Einrichtungen umgewandelt. Bei solcher Kultur- und teilweise auch Menschenfeindlichkeit der ukrainischen Regierung, frage ich mich, wieso man die derzeitige Ukraine in die EU aufnehmen will und kann. Der derzeitige Krieg ist jedenfalls weder für die Freiheit der
Russen noch der Ukrainer förderlich. Man sollte alle Friedensbemühungen unterstützen und nicht einen opferreichen Sieg irgendeiner Seite befördern.