Thüringische Landeszeitung (Gera)
Drei Fragen an... Zecken lauern derzeit überall
Zecken übertragen vor allem zwei Erkrankungen. Die Lyme- Borreliose, eine bakterielle Entzündung, die verschiedene Organsysteme betreffen kann, insbesondere Haut, Gelenke, Nervensystem. Häufigste Erkrankung ist die Wanderröte (Erythema migrans). Eine Schutzimpfung gibt es nicht. Frühzeitiges Entfernen der Zecke minimiert das Infektionsrisiko.
Zweite Erkrankung ist die Frühsommer-Meningoenzephalits (FSME) – eine virale Erkrankung der Hirnhäute und/oder des Gehirns. Oftmals verläuft die Infektion ohne erkennbare Symptome. Bei schweren Verläufen können neurologische Dauerschäden verbleiben. Eine spezifische Therapie ist nicht verfügbar. Für besonders exponierte Personen in den Risikogebieten empfiehlt die Ständige Impfkommission eine Schutzimpfung.
In diesem Jahr wurden bisher weder in Gera noch in Thüringen FSME-Erkrankungen gemeldet, auch im Vorjahr nicht. Borreliose wurde in Gera in diesem Jahr bisher mit einem Fall gemeldet, im gesamten Bundesland sind es 45 Fälle. Im Vorjahreszeitraum waren es 64.
Zecken halten sich vorrangig an hohen Gräsern, Sträuchern und an Gebüsch auf und entwickeln ihre Aktivität ab 5 Grad Celsius. Wichtig ist, sich durch eine entsprechende Bekleidung zu schützen: lange Hosen, Hosenbeine in die Socken stecken, langärmelige Hemden, festes Schuhwerk. Nützlich können auch Sprays gegen Zecken sein. Nach dem naturnahen Aufenthalt ist der gesamte Körper sorgfältig zu inspizieren. Bei Zeckenbefall ist die Zecke umgehend zu entfernen. Mit Pinzette oder Zeckenzange fasst man sie nahe an der Körperoberfläche und zieht sie langsam, gerade und möglich heraus. Danach wird die Wunde desinfiziert.