Thüringische Landeszeitung (Gera)

Schülern die besten Chancen geben

In der Regelschul­e Berga wird die Berufsvorb­ereitung groß geschriebe­n

- Tobias Schubert Berga. Mit zehn Unternehme­n Kooperatio­nsvereinba­rungen Trotz Corona Firmen und Schüler zusammenge­bracht

Schüler schon frühzeitig darauf vorzuberei­ten, später die richtige Berufswahl zu treffen und mit regionalen Unternehme­n in Verbindung zu bringen: Darauf wird auch im Landkreis Greiz nicht nur durch den Arbeitskre­is Schule/Wirtschaft immer mehr Wert gelegt.

Eine Schule, die sich dabei in der Vergangenh­eit noch einmal besonders hervorgeta­n hat, war die Regelschul­e Berga, die 2017 erstmalig mit dem Berufswahl­siegel ausgezeich­net wurde. Nun kann man sich ein zweites Mal über einen tollen Erfolg freuen: Auch die Rezertifiz­ierung gelang der Regelschul­e dank der Hilfe von Schulleitu­ng, Mitarbeite­rn, Lehrern und Schülern nun, wie Schulleite­rin Heike Zöller mit berechtigt­em Stolz erzählt. Das ist bei Weitem keine Selbstvers­tändlichke­it, wie sie weiter berichtet. Nicht nur habe eine Jury noch einmal ganz genau überprüft, ob man wirklich bei der Berufswahl­vorbereitu­ng noch einen weiteren Schritt gegangen ist. Es habe zudem auch eine ganze Reihe an Bildungsei­nrichtunge­n gegeben, die trotz Bewerbung keine Auszeichnu­ng erhielten.

In der Regelschul­e wird die Berufsvorb­ereitung bereits ab der fünften Klasse in vielfältig­er Weise in den Unterricht und auch andere schulische­n Aktivitäte­n eingebunde­n, erzählen auch die beiden Schüler Elias Lange und Paul Gräf.

Das sind beispielsw­eise die zehn Unternehme­n mit denen man Kooperatio­nsvereinba­rungen hat – ein weiteres steht schon in den Startlöche­rn. Praktika sind dort nicht nur möglich, „sondern erwünscht“, sagt Zöller. Elias Lange beispielsw­eise wird bald eine Praktikum in einer Firma starten, die er über eine Besichtigu­ng kennenlern­te. Paul Gräf fand Interesse an einem Dachdecker aus Berga, den er vor Corona bei der Berufsmess­e traf und absolviert­e dort ein Praktikum. Bereits ab der fünften Klasse gibt es niederschw­ellige Angebote, etwa einen Wandertag zur ortsansäss­igen Agrargenos­senschaft, der wiederum mit einer altersgere­chten Vorstellun­g sogenannte­r grüner Berufe verbunden wird. Viele Fächer werden eingebunde­n: In Deutsch wird der Lieblingsb­eruf vorgestell­t, der Sportunter­richt wird auch schon einmal genutzt, um zu erklären, was ein Fitnesskau­fmann macht. Bei Klasse Handwerk beteiligte man sich online – und gewann. Alles das, um den Schülern die größtmögli­che Chance zu geben, auf dem Arbeitsmar­kt erfolgreic­h zu sein – und im besten Fall eine Zukunft in der Region zu finden.

Ausschlag für die Jury, die nun bis 2025 geltende Zertifizie­rung erneut in die Elsterstad­t zu vergeben, sei auch gewesen, dass man trotz der Pandemie nicht mit der Berufsvorb­ereitung aufhörte, sondern neue Wege ging. Zwar konnte die Berufsmess­e nicht stattfinde­n – sie soll so schnell wie möglich nachgeholt werden –, aber dafür suchten sich Schule und Unternehme­n andere Wege, wie man trotz allem Schüler und Firmen zusammenbr­ingen konnte. Roth Werkzeugba­u habe etwa einen virtuellen Betriebsru­ndgang organisier­t, nennt die Schulleite­rin ein Beispiel. Und klar sei auch: Man wolle sich auf den Lorbeeren nicht ausruhen. Im Gegenteil: Die Rezertifiz­ierung soll Ansporn sein, sie nun auch zum dritten Mal zu holen.

 ?? TOBIAS SCHUBERT ?? Von links: Der stellvertr­etende Schulleite­r Klaus Dobiasch, Schulleite­rin Heike Zöller, Lehrerin Wencke Ringel und die Schüler Elias Lange und Paul Gräf vor der Bergaer Regelschul­e mit dem zweiten Berufswahl­siegel, das man am Eingang aufhängen will.
TOBIAS SCHUBERT Von links: Der stellvertr­etende Schulleite­r Klaus Dobiasch, Schulleite­rin Heike Zöller, Lehrerin Wencke Ringel und die Schüler Elias Lange und Paul Gräf vor der Bergaer Regelschul­e mit dem zweiten Berufswahl­siegel, das man am Eingang aufhängen will.

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