Thüringische Landeszeitung (Gera)
Schülern die besten Chancen geben
In der Regelschule Berga wird die Berufsvorbereitung groß geschrieben
Schüler schon frühzeitig darauf vorzubereiten, später die richtige Berufswahl zu treffen und mit regionalen Unternehmen in Verbindung zu bringen: Darauf wird auch im Landkreis Greiz nicht nur durch den Arbeitskreis Schule/Wirtschaft immer mehr Wert gelegt.
Eine Schule, die sich dabei in der Vergangenheit noch einmal besonders hervorgetan hat, war die Regelschule Berga, die 2017 erstmalig mit dem Berufswahlsiegel ausgezeichnet wurde. Nun kann man sich ein zweites Mal über einen tollen Erfolg freuen: Auch die Rezertifizierung gelang der Regelschule dank der Hilfe von Schulleitung, Mitarbeitern, Lehrern und Schülern nun, wie Schulleiterin Heike Zöller mit berechtigtem Stolz erzählt. Das ist bei Weitem keine Selbstverständlichkeit, wie sie weiter berichtet. Nicht nur habe eine Jury noch einmal ganz genau überprüft, ob man wirklich bei der Berufswahlvorbereitung noch einen weiteren Schritt gegangen ist. Es habe zudem auch eine ganze Reihe an Bildungseinrichtungen gegeben, die trotz Bewerbung keine Auszeichnung erhielten.
In der Regelschule wird die Berufsvorbereitung bereits ab der fünften Klasse in vielfältiger Weise in den Unterricht und auch andere schulischen Aktivitäten eingebunden, erzählen auch die beiden Schüler Elias Lange und Paul Gräf.
Das sind beispielsweise die zehn Unternehmen mit denen man Kooperationsvereinbarungen hat – ein weiteres steht schon in den Startlöchern. Praktika sind dort nicht nur möglich, „sondern erwünscht“, sagt Zöller. Elias Lange beispielsweise wird bald eine Praktikum in einer Firma starten, die er über eine Besichtigung kennenlernte. Paul Gräf fand Interesse an einem Dachdecker aus Berga, den er vor Corona bei der Berufsmesse traf und absolvierte dort ein Praktikum. Bereits ab der fünften Klasse gibt es niederschwellige Angebote, etwa einen Wandertag zur ortsansässigen Agrargenossenschaft, der wiederum mit einer altersgerechten Vorstellung sogenannter grüner Berufe verbunden wird. Viele Fächer werden eingebunden: In Deutsch wird der Lieblingsberuf vorgestellt, der Sportunterricht wird auch schon einmal genutzt, um zu erklären, was ein Fitnesskaufmann macht. Bei Klasse Handwerk beteiligte man sich online – und gewann. Alles das, um den Schülern die größtmögliche Chance zu geben, auf dem Arbeitsmarkt erfolgreich zu sein – und im besten Fall eine Zukunft in der Region zu finden.
Ausschlag für die Jury, die nun bis 2025 geltende Zertifizierung erneut in die Elsterstadt zu vergeben, sei auch gewesen, dass man trotz der Pandemie nicht mit der Berufsvorbereitung aufhörte, sondern neue Wege ging. Zwar konnte die Berufsmesse nicht stattfinden – sie soll so schnell wie möglich nachgeholt werden –, aber dafür suchten sich Schule und Unternehmen andere Wege, wie man trotz allem Schüler und Firmen zusammenbringen konnte. Roth Werkzeugbau habe etwa einen virtuellen Betriebsrundgang organisiert, nennt die Schulleiterin ein Beispiel. Und klar sei auch: Man wolle sich auf den Lorbeeren nicht ausruhen. Im Gegenteil: Die Rezertifizierung soll Ansporn sein, sie nun auch zum dritten Mal zu holen.