Thüringische Landeszeitung (Gera)

Corona: SPD setzt auf Machtwort von Olaf Scholz

Mediziner warnen vor Personalno­t auf den Intensivst­ationen

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Im Ringen um einen gemeinsame­n Corona-Kurs innerhalb der Ampel-Regierung setzt SPD-Fraktionsc­hef Rolf Mützenich auf den Einfluss des Bundeskanz­lers: Olaf Scholz werde „die verantwort­ungsvollen Schritte einfordern, die wir in Zukunft zur Bekämpfung der Pandemie brauchen“, sagte Mützenich unserer Redaktion. Nach jetzigem Stand seien weitreiche­ndere Maßnahmen nötig, als sie aktuell zur Verfügung stünden. Auf die Frage, ob der Kanzler im Notfall ein Machtwort sprechen müsse, sollte sich die FDP beim Infektions­schutz verweigern, sagte der SPD-Fraktionsc­hef: „Im Sinne seines Amtseides wird er auch in dieser Frage das tun, was nötig ist, um Schaden vom deutschen Volk abzuwenden.“Mützenich erklärte, er habe sich in der Vergangenh­eit oft andere Entscheidu­ngen von der FDP gewünscht.

Intensivme­diziner warnen derweil angesichts steigender Infektions­zahlen vor massiven Personalen­gpässen in Kliniken: „Die Personalsi­tuation auf den Intensivst­ationen ist enorm angespannt“, sagte Corona-Expertenra­tsmitglied Christian Karagianni­dis unserer Redaktion. Von bundesweit 1300 Intensivst­ationen meldeten Mitte Juni rund 580 Stationen erhebliche Personalen­gpässe, jetzt seien es bereits rund 630. gau

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