Thüringische Landeszeitung (Gera)
Grosa kritisiert „unfaire Wahlkampagne“
CDU-Landeschef wertet Niederlage als schweren Schlag
Der bei der Stichwahl um das Bürgermeisteramt in Leinefelde-Worbis unterlegene Amtsinhaber Marko Grosa sieht sich als Opfer einer „unfairen Wahlkampagne“und kritisiert „Rücktrittsforderungen und Morddrohungen“. Für ein persönliches Gespräch stand der CDU-Politiker dieser Zeitung nicht zur Verfügung, schriftlich teilte er mit: Ein ordentliches Wahlprogramm und stattliche Erfolge seien „den verbreiteten üblen Geschichten über meine Person und die Stadt unterlegen“gewesen. „Dabei spielte es leider keine Rolle, ob es sich im Kern der Sponsoren zweier Mitbewerber um Reichsbürger und Querdenker handelte.“Er verabschiede sich „jetzt in die Pensionierung“, so der 53-Jährige.
Grosa hatte in der CDU-Hochburg Eichsfeld am Sonntag mit 43,2 Prozent gegen den parteilosen Herausforderer Christian Zwingmann den Kürzeren gezogen, der 56,8 Prozent auf sich vereinte.
Die Niederlage sei „überraschend und am Ende auch ein schwerer Schlag“, sagte der CDULandesvorsitzende Christian Hirte dieser Zeitung. Die genauen Gründe könne er nicht nachvollziehen. „Das muss man vor Ort aufarbeiten. Ich habe da keinen richtigen Einblick, was da los ist.“
„Wir haben als Kreisverband fest damit gerechnet, dass Marko Grosa die Bürgermeisterwahl in Leinefelde-Worbis gewinnt“, sagte der Chef der Eichsfeld-CDU, Thadäus König, auf Anfrage. Er verwies auf die „vielen Projekte“, die vom bisherigen Bürgermeister angestoßen worden seien, wie die Landesgartenschau. Nun sei es Sache der CDU-Ortsverbände, die Wahl auszuwerten und eine Fehleranalyse zu betreiben. „Auch wenn Bürgermeisterwahlen Personenwahlen sind, wiegt für uns als CDU Eichsfeld der Verlust des Bürgermeisteramts der größten Stadt im Landkreis, in der die CDU sogar eine absolute Mehrheit im Stadtrat besitzt, schwer“, so König.