Thüringische Landeszeitung (Gera)
Wimbledon: Gepäck verloren, Match gewonnen
Otte bleibt Glück treu, Vorjahresfinalist sagt ab
Bei Tennisprofi Oscar Otte (Foto), so sieht es zumindest auf den ersten Blick aus, läuft momentan ziemlich viel richtig. Sein steiler Aufstieg hat ihn unter die Gesetzten in Wimbledon geführt, in der ersten Runde am Montagabend kam er noch rechtzeitig vor dem Einbruch der Dunkelheit durch. Doch auch bei Otte läuft nicht immer alles nach Plan. Das verriet er nach seinem klaren Auftaktsieg gegen seinen Kumpel Peter Gojowczyk.
Auf dem Hinflug nach London sei ihm ein Gepäckstück abhanden gekommen. Der Inhalt: Fünf paar Rasenschuhe, Saiten für seine Schläger – und ein Glücksstein, den ihm sein Vater geschenkt hat. Ärgerlich, aber der Hilferuf kam bei seinem Ausrüster an, zwei Paar neue Schuhe hat er bekommen.
Andere Probleme hat Matteo Berrettini. Der Vorjahresfinalist ist positiv auf das Coronavirus getestet worden und muss vor seinem Erstrunden-Spiel zurückziehen. Er sei „untröstlich“, schrieb der 26-Jährige bei Instagram. Der Italiener ist nach dem Kroaten Marin Cilic der zweite prominente Corona-Ausfall beim Grand-Slam-Turnier.
Nur auf die nächste Gegnerin schaut indes Angelique Kerber. Wer in ihrer Auslosung in den späteren Runden auf sie warten könnte, will Deutschlands beste Tennisspielerin gar nicht wissen. „Ich habe nicht geschaut, ich versuche das entspannt anzugehen“, sagte sie nach dem 6:0 (in 17 Minuten!), 7:5 gegen die Französin Kristina Mladenovic: „Der Fokus liegt auf der nächsten Runde.“In der geht es am Mittwoch gegen die Polin Magda Linette, Weltranglisten-65. dpa/sid