Thüringische Landeszeitung (Gera)
Schneekopflauf und Thüringen-Ultra
Doch da die Läufer immer wieder nach Extremen suchen, haben die Organisatoren um Christopher Gellert eine neue Idee umgesetzt. Wenn das Schneekopfplateau schon fast erreicht ist, biegt die neue zehn Kilometer längere Streckenvariante an der Wetterstation Schmücke noch einmal hinunter nach Gehlberg ab. Nahe des Bahnhofs ist auf 585 Metern der Tiefpunkt erreicht und es beginnt ein harter, mehr als sechs Kilometer langer Schlussanstieg auf den zweithöchsten Berg des Thüringer Waldes.
„Wir wollen für unsere Läufer neue Reizpunkte zu setzen. Mit über 100 Meldungen für den Schneekopflauf XL ist uns das fürs Erste gelungen. Die neue Strecke ist definitiv nichts für schwache Beine“, so Gellert. Er erwartet an die 400 Starter, während Luftlinie 60 Kilometer entfernt schon sehr zeitig am Morgen in Fröttstädt beim 14. Thüringen Ultra eine weitere besondere
Von Schmiedefeld über den Großen Finsterberg führt 12,7-km-Strecke über 450 Höhenmeter zum Schneekopf. Die XL-Variante ist 22,6 km lang und biegt noch einmal Richtung Gehlberg ab – 400 Höhenmeter extra. Nachmeldungen am Start (10 Uhr) sind möglich.
Von Fröttstädt aus führt der 100 km lange
Rundkurs über Schmerbach, Breitenberg, Großen Inselsberg, Seligenthal, über Tambach-Dietharz, Finsterbergen und Bad Tabarz wieder zurück. In Summe 2150 Höhenmeter sind zu bewältigen. Bis drei Uhr am Samstag, eine Stunde vorm Start der UltraLäufer sind Nachmeldungen möglich. Um 5 Uhr sind die Staffeln am Zuge. Der Streckenrekord liegt bei knapp unter 8 Stunden.
Der Blick auf die Anmeldungen gibt Rothe Recht, auch nicht zum namhaften Laufveranstalter Rennsteiglaufverein sehen zu müssen. Während Ausrichter vielerorts eine zögerliche Rückkehr der Läufer nach Corona ausmachen, ist die MegaRunde über die Höhen des Thüringer Waldes gefragt wie eh und je bei Ultra-Enthusiasten. Das läge an der geringen Auswahl an Rennen dieser Art in Deutschland. Wie beim Mauerweglauf in Berlin, in Bilstein oder in Fröttstädt findet sich kaum Gelegenheit für ein 100-km-Rennen. „Das Event spricht für sich“, so Rothe. Er spricht von einer Art Familientreffen, die trotz zweier coronabedingter Ausfälle viele Fans findet.
Die Meldelisten sind seit einiger Zeit schon gut gefüllt. Und die Veranstalter aus dem Landkreis Gotha rechnen damit, dass zu den 220 Einzelstartern und 20 Staffeln bis zum Start um 4 Uhr die eine oder andere Nachmeldung dazukommt.
Sorgen bereitet Rothe auch das warme Wetter nicht. Mit Hitze kennen sich die Ultraläufer aus. Knapp 34 Grad Celsius sind 2015 gemessen worden. „Aber es soll sich wohl etwas abkühlen“, meint Rothe. Anfang der Woche habe es herrlich auf dem Rennsteig geregnet, sodass es wohl keinen zweiten „Glutstern“für die Finisher geben wird. Ganz gewiss aber einen Stern, Anerkennung plus Hoch-Gefühl.