Thüringische Landeszeitung (Gera)
Klare Kante Autofahrer von morgen
Die Nachricht zeigt einmal mehr, welche Bereiche in unserer Gesellschaft von mehr als zwei Jahren Corona-Pandemie stark beeinflusst wurden. Weil Kontakte zwischen Menschen minimiert werden sollten, leidet die Verkehrserziehung in den Schulen.
Dass der Rückstand nicht mehr aufgeholt werden kann, verwundert nicht. Der Präventionsbereich gehört zu den personellen Problemfeldern. Die meist besonders vielfältigen Aufgaben zu meistern, fällt zunehmend schwerer.
Deshalb ist es eine gute Nachricht, dass die Landespolizeidirektion den gesamten Bereich auf den Prüfstand stellt. Gerade mit Blick auf die Verkehrserziehung in den Schulen steht längst fest: Die Mädchen und Jungen, die hier das Radfahren im Straßenverkehr beigebracht bekommen, sind die Autofahrer von morgen. Je eher sie mit den Verkehrsregeln gut vertraut sind, umso besser für die Zukunft.
Natürlich lässt sich das nicht objektiv messen. Denn ein Verkehrsunfall, der nicht stattgefunden hat, taucht eben in keiner Statistik auf. Aber Polizistinnen und Polizisten, die in Uniform in Schulen oder Kindergärten kommen, entfalten eine Wirkung bei den Kleinsten. Diese Besuche sind Höhepunkte im Kindesalter – mancher will danach sogar Polizeibeamter werden. Gibt es eine bessere Werbung für den Polizeiberuf?
Grund genug, die Prävention zu stärken und mit ausreichend Personal auszustatten. Der Evaluationsbericht, der gerade in der Polizeidirektion ausgewertet wird, nährt die Hoffnung, dass hier die richtigen Entscheidungen getroffen werden – zum Wohle der Autofahrer von morgen und vielleicht auch der Polizisten von übermorgen.