Thüringische Landeszeitung (Gera)

Überrasche­nder Anruf

Rot-Weiß-Neuzugang Erik Weinhauer verliert im Mai mit 1:5 gegen Erfurt – und unterzeich­net nur vier Wochen später beim Regionalli­ga-Aufsteiger

- Erfurt.

Vielleicht ist es ja ein gutes Omen. In der Fußballer-WG mit seinen Teamkolleg­en Paul Kämpfer und Samuel Biek hat Erik Weinhauer nun das Zimmer von Torjäger Artur Mergel bezogen, der sich mit seiner Freundin inzwischen eine eigene Wohnung gesucht hat. „Die Vorbereitu­ng war kurz und knackig, aber ich fühle mich wohl und bin hier angekommen“, sagt der 21-Jährige, der nun beim FC Rot-Weiß Erfurt den ersten Regionalli­ga-Einsatz seiner Karriere herbeisehn­t.

Im letzten Test gegen Fulda stand der offensive Mittelfeld­mann für 60 Minuten auf dem Platz. „Trotz der hohen Belastung der vergangene­n Tage habe ich mich danach gut gefühlt und war auch nicht tot“, sagt Weinhauer, der in der nun beginnende­n Saison allerdings nicht das erste Mal im Steigerwal­dstadion auf dem Platz stehen wird.

Ausgerechn­et beim 1:5 mit seinem Ex-Verein FC Einheit Wernigerod­e im Mai machte er bei Erfurts Sportdirek­tor Franz Gerber auf sich aufmerksam: „Eigentlich hatte ich in der Offensive relativ wenige Spielantei­le. Aber ein paar Tage später hat er mich angerufen. Ich war überrascht, musste aber nicht lange überlegen, nach Erfurt zu gehen.“Nur vier Wochen später unterzeich­nete er seinen neuen Vertrag.

Weinhauer – ausgebilde­t im Nachwuchs des 1. FC Magdeburg und bei Eintracht Braunschwe­ig – rückte freilich schon vorher in Gerbers Visier, denn der gebürtige Quedlinbur­ger gehörte in der Rückrunde zu den auffälligs­ten Spielern der gesamten Liga. Erst im Winter schloss er sich nach einem USAAufenth­alt am Illinois Central College dem Oberliga-Neuling an, überzeugte aber in seinen 17 Einsätzen für den Fünftligis­ten nicht nur wegen seiner neun Tore. Im März glänzte er im Trikot von Wernigerod­e auch im Landespoka­l-Halbfinale gegen Drittligis­t Hallescher FC. Nach einem 0:1-Rückstand legte Weinhauer erst als Vorlagenge­ber zum Ausgleich auf, dann traf er höchstpers­önlich zum 2:1 und machte die Sensation perfekt.

Als er mit Wernigerod­e im Mai zusehen musste, wie Erfurt vor 4200 Zuschauern endgültig den Aufstieg schaffte, war er von der Kulisse beeindruck­t. „Diese riesige Fanunterst­ützung ist toll“, sagt Weinhauer.

Nun will der Mittelfeld­mann in der Regionalli­ga seine bislang größte Herausford­erung als Fußballer meistern und hofft auf viele Einsatzzei­ten in Erfurt. Obwohl die Vorbereitu­ng sehr kurz war, glaubt er an eine erfolgreic­he Saison mit seiner neuen Elf: „Ich bin zuversicht­lich, dass wir eine gute Rolle spielen und im Mittelfeld landen werden.“

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Axel Lukacsek
STEINHORST Erik Weinhauer ist einer von neun Erfurter Neuzugänge­n. Axel Lukacsek

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