Thüringische Landeszeitung (Gera)
Misslungene Generalprobe
Fußball: Landesmeister Thüringen Weida bekommt vom Chemnitzer Sachsenligisten Handwerk Rabenstein seine Grenzen aufgezeigt
Die Generalprobe vor dem Pflichtspielstart am nächsten Samstag im Eisenberger Schortental misslang den Kickern von Landesmeister SG Thüringen Weida.
Gegen den letztjährigen Sachenliga-Neunten Handwerk Rabenstein bekamen die Hausherren auf dem Roten Hügel ihre derzeitigen Grenzen aufgezeigt. Unterm Strich stand eine 1:4-Niederlage, mit der die Weidaer noch gut bedient waren. „Das war ein Test, wie wir ihn wollten. Eine Niederlage vor Saisonbeginn ist gar nicht so schlecht. Jetzt wissen alle, dass es ohne unser Zutun nicht so weitergehen wird wie letztes Spieljahr. Wir müssen in jedem Spiel unser Leistungsvermögen ausschöpfen“, sagt der Sportliche Leiter Christian Gerold, der den im Urlaub befindlichen Trainer Hendrik Penzel an der Seitenlinie vertrat.
Von der ersten Minute an diktierten die Rabensteiner das Geschehen. Man setzte die Weidaer mit aggressivem Anlaufen in deren Hälfte unter Druck. Der Gastgeber agierte viel zu behäbig, war nur auf Ballbesitz aus. Außerdem schlief man beim ersten Eckball, was der 18-jährige Ben Weigel per Direktabnahme zum 0:1 (7.) nutzte. In der Folge verstanden es die Weidaer nicht, konstruktiv nach vorn zu spielen. Fast alle zweiten Bälle und die meisten wichtigen Zweikämpfe gingen verloren. Der noch nicht zur Verfügung stehende Dominic Schmidt fehlte an allen Ecken und Enden. Einen blitzsauberen Konter von der Mittellinie spielten die Gäste klug aus und abermals Ben Weigel vollendete zum 0:2 (23.).
Nochmals nach allen LehrbuchRegeln ausgespielt wurden die Weidaer nach einer guten halben Stunde. Weigels Eingabe brauchte Maximilian Scherres nur noch einzuschieben – 0:3 (35.). Die Weidaer Zugänge Maximilian Dörlitz, Tom Eichberger, Oliver Peuker und Tim Urban konnten keine Akzente setzen. Nach Wiederbeginn wurde der
Gastgeber etwas stärker. Nach Pass von Nick Pohland lief Oliver Peuker allein auf den Rabensteiner Schlussmann zu, scheiterte aber. Kurz darauf machte es Kapitän Julius Grabs besser und erzielte das Ehrentor zum 1:3 (58.). Bei Tim Urbans Heber lag sogar der Anschlusstreffer in der Luft. Doch Rabenstein verfügte über die größeren Kraftreserven. Mit Tim Kaiser trug sich ein weiterer 18-Jähriger in die Torschützenliste ein, nachdem er sich gegen Ersatzkeeper Julian Sämann behauptet hatte – 1:4 (79.). „Die vorhandenen Defizite wurden uns schonungslos aufgezeigt. Jetzt wissen wir, wo wir stehen“, so Christian Gerold nach dem Abpfiff.