Thüringische Landeszeitung (Gera)

Behinderun­gen im Regionalve­rkehr

Die Bahn muss in Thüringen gleich mehrere Probleme lösen. Außergewöh­nlich hoher Krankensta­nd in Stellwerke­n

- Kai Mudra Erfurt.

Die teils massiven Behinderun­gen im Thüringer Regionalve­rkehr bei der Bahn haben sich auch am Dienstag fortgesetz­t. In der Region Erfurt waren wegen des Ausfalls eines Stellwerks vor allem Regionalzü­ge Richtung Nordhausen und Leinefelde, aber auch von und nach Eisenach ausgefalle­n oder mussten durch Busse ersetzt werden. Die Bahn hatte am Montag den Ausfall des Stellwerks Erfurt-Nord wegen eines außergewöh­nlich hohen Krankensta­ndes bestätigt.

Am Mittwoch und Donnerstag fehlen deshalb die Frühschich­ten, heißt es. Am Dienstag war auch die

Spätschich­t betroffen. Das Stellwerkp­roblem trifft den Regionalve­rkehr in einer Zeit weiterer, teils massiver Behinderun­gen. Noch bis Anfang September baut die Bahn auf dem vielbefahr­enen Streckenab­schnitt zwischen Erfurt und Weimar. Diese Baustelle war langfristi­g geplant und angekündig­t. Ausfallend­e Züge werden durch Busse ersetzt.

Seit kurzer Zeit muss sich die Bahn bei ihrer Infrastruk­tur auch noch um ein Sicherheit­sproblem kümmern. Nach dem Zugunglück von Garmisch-Partenkirc­hen (Bayern) am 3. Juni mit fünf Toten und 16 teils schwer Verletzten untersucht das Verkehrsun­ternehmen bundesweit rund 200.000 Betonschwe­llen auf ihren Zustand, offenbar besteht die Gefahr von Betonfraß. Von der Notwendigk­eit, mangelhaft­e Schwellen austausche­n zu müssen, ist auch Thüringen betroffen. Eine Lösung zeichnet sich dabei für die Bahnstreck­e von Gera nach Zeitz (Sachsen-Anhalt) ab.

Mitte September muss dieser Abschnitt ohnehin für Bauarbeite­n übers Wochenende für vier Tage gesperrt werden. Damit bietet sich laut Bahn auch die Möglichkei­t, in der Zeit vom 15. bis 19. September am Bahnhof Wetterzeub­e auffällige Betonschwe­llen zu wechseln.

Für weitere Streckenab­schnitte gelten derzeit im Regionalve­rkehr

Geschwindi­gkeitsbesc­hränkungen wegen verdächtig­er Betonschwe­llen. Für den Abschnitt zwischen Etzleben und Sömmerda wurden nach Bahnangabe­n bereits am vergangene­n Freitag die Betonschwe­llen getauscht. Die Planungen für den weiteren Schwellent­ausch würden auf Hochtouren laufen, sagte am Dienstag ein Bahnsprech­er dieser Zeitung.

Das Verkehrsun­ternehmen weist darauf hin, dass es sich bei Schwellent­ausch und Tempolimit­s um reine Vorsichtsm­aßnahmen handeln soll. Das Thüringer Infrastruk­turministe­rium beobachte die Entwicklun­gen im Regionalve­rkehr sehr genau, sagte eine Sprecherin.

Newspapers in German

Newspapers from Germany