Thüringische Landeszeitung (Gera)
Studie: Wann Schnelltests gut wirken
Antigen-Tests schlagen vor allem bei Patienten mit Symptomen an
Eine neue Studie des unabhängigen Wissenschaftsnetzwerks Cochrane hat die Wirksamkeit von Corona-Schnelltests untersucht und kommt zu dem Ergebnis: Antigen-Tests sind nur bei Personen mit potenziellen Symptomen ausreichend sensitiv. Sie erkennen dann knapp drei Viertel der tatsächlich Infizierten.
Die genauesten Ergebnisse gab es, wenn die Probanden in der ersten Woche nach Beginn der Symptome untersucht wurden: Im Schnitt 82 Prozent der bestätigten Fälle hatten dann auch positive Antigen-Tests. Die Autorinnen und Autoren der Studie führen das darauf zurück, dass die Viruslast in den ersten TaVerzerrung gen der Erkrankung am größten ist.
Bei symptomlosen Menschen mit einer Sars-CoV-2-Infektion schlagen die Tests hingegen nur bei jeder zweiten Infektion an, heißt es in einer Mitteilung von Cochrane Deutschland. Etwas bessere Werte lieferten die Schnelltests für symptomlose Probanden, die Kontakt zu anderen Infizierten gehabt hatten: Durchschnittlich 64 Prozent der mit PCR bestätigten Fälle hatten auch einen positiven Antigen-Test.
Die wichtigsten Ergebnisse der Überblicksuntersuchung basieren auf 152 Studien, in denen mehr als 100.000 Nasen- oder Rachenproben untersucht wurden. In rund 16.800 dieser Proben wurde das Co- ronavirus bestätigt. In den Studien wurden 49 verschiedene Schnell- tests untersucht. Die Autorinnen und Autoren heben hervor, dass die Genauigkeit der Antigen-Schnell- tests zwischen den Produkten ver- schiedener Hersteller variiere. Für viele im Handel erhältliche Tests gebe es keine ausreichende Evidenz.
Der Schluss, den die Fachleute aus der Untersuchung ziehen: Bei Menschen mit Symptomen sind ei- nige Antigen-Schnelltests genau ge- nug, um PCR-Tests zu ersetzen; vor allem wenn es darum geht, das Vor- liegen einer Infektion festzustellen – dadurch könnte die Belastung der Labordienste verringert werden. les