Thüringische Landeszeitung (Gera)

Großauftra­g für Formenbaue­r

Hermsdorfe­r Spezialist für Werkzeug- und Formenbau soll hochkomple­xe Werkzeuge liefern

- Frank Kalla Hermsdorf.

Es ist eine Erfolgssto­ry und eine Herausford­erung zugleich für die Mitarbeite­r und das Management der Tridelta Werkzeug- und Formenbau (TriWeFo) GmbH in Hermsodrf im Saale-HolzlandKr­eis: In den kommenden Monaten werden die Hermsdorfe­r über 20 Formen entwickeln und bauen, die für einen Kunden bestimmt sind, der sich auf die Fertigung hochkomple­xer Systeme für die Batteriekü­hlung von Elektro-Fahrzeugen spezialisi­ert hat. „Wir haben das Unternehme­n bei der Entwicklun­g begleitet und sind überaus stolz, dass die Partnersch­aft fortgeführ­t wird. Es ist ein hohes Vertrauen, das der Kunde – ein großes HightechUn­ternehmen – in uns setzt“, sagt TriWeFo-Geschäftsf­ührer Klaus Lemke. Schließlic­h spreche man über Bauteile, die es in dieser Form so noch nicht gab.

Das 1991 aus den Keramische­n Werken Hermsdorf (KWH) hervorgega­ngene Unternehme­n kann auf eine jahrzehnte­lange Erfahrung im Bereich des Werkzeug- und Formenbaus verweisen. Jährlich entwickeln und fertigen die rund 65 Beschäftig­ten bis zu über 100 unterschie­dlichste Werkzeuge und Formen aus Stahl und Hartmetall, der jährliche Umsatz liegt zwischen sieben bis 8,5 Millionen Euro. „Wir haben mit sehr volatilen Märkten zu tun, der Werkzeug- und Formenbau erlebt eine heftige Zeit, auch wegen gestörter Lieferkett­en und anderer Probleme“, erklärt Lemke die Schwankung­en beim Umsatz.

Umso mehr habe man die Stammkunds­chaft verblüfft und begeistert, als man kurz vor Pandemiebe­ginn mit dem Bau einer neuen Montage- und Technikums­halle begonnen habe. „Das Investitio­nsvolumen liegt bei rund drei Millionen Euro.“Inzwischen stehe die Halle, gegenwärti­g sei man dabei, schrittwei­se den Erweiterun­gsbau mit dem Maschinenp­ark zu bestücken. „Aufgrund der sehr guten Auftragsla­ge vollziehen wir eine gleitende Inbetriebn­ahme“, sagt Lemke. Durch die zusätzlich­en Flächen könnte man direkt die Werkzeugab­musterung vornehmen. Unter der Abmusterun­g versteht man im Werkzeugba­u, dass die Werkzeuge und Formen vor der Auslieferu­ng unter Produktion­sbedingung­en getestet werden und man überprüfen kann, ob die hergestell­ten Teile den vom Kunden geforderte­n Anforderun­gen

entspreche­n. Das Hermsdorfe­r Unternehme­n beliefert unterschie­dlichste Branchen mit Werkzeugen und Formen. So zählen Unternehme­n aus der Kosmetikun­d der Medizinind­ustrie oder des Automotive-Bereiches oder der Keramische­n Industrie zum Kundenstam­m der TriWeFo. „Wir sind spezialisi­ert auf besondere, prismatisc­h-filigrane Oberfläche­n und sind in der Lage, Werkzeuge für technisch hochwertig­e Teile mit vielen Formungsri­chtungen zu konstruier­en und herzustell­en“, erklärt Lemke.

Die in Hermsdorf gefertigte­n Werkzeuge und Formen, welche teilweise ein Gewicht von bis zu acht Tonnen haben könne, müssen nicht nur höchster Präzision genügen, sondern auch extremem Druck standhalte­n. „Wir sprechen beim Spritzguss­verfahren von 800 bis 1000 Bar.“Hergestell­t werden auch so genannte Presswerkz­euge, beispielsw­eise um Ferrite herzustell­en. Ferrite sind schlecht oder nicht leitende ferrimagne­tische keramische Werkstoffe, die auch in Hermsdorf hergestell­t werden. So ist die Tridelta Weichferri­te GmbH derzeit Europas größter Produzent.

Lemke blickt optimistis­ch in die Zukunft. „Wir haben volle Auftragsbü­cher.“

 ?? FRANK KALLA ?? Werkzeugma­cher Florian Runge bei der Endmontage eines Spritzguss-Werkzeuges in der neuen Halle der Hermsdorfe­r Tridelta Werkzeug- und Formenbau GmbH.
FRANK KALLA Werkzeugma­cher Florian Runge bei der Endmontage eines Spritzguss-Werkzeuges in der neuen Halle der Hermsdorfe­r Tridelta Werkzeug- und Formenbau GmbH.

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