Thüringische Landeszeitung (Gera)

Verstopfte Ohren nach dem Schwimmen

Kopf zur Seite und loshüpfen: Viele kennen diesen Trick. Aber hilft er wirklich?

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Eigentlich hast du einen super Tag im Freibad hinter dir. Wäre da nicht dieses blödes Wasser im Ohr. Bei manchen nervt es vielleicht nur wenig. Bei anderen hört sich aber auch einen Tag später alles etwas gedämpft an. Hier erfährst du, warum das Wasser zum Problem werden kann und was dagegen hilft.

Warum bleibt manchmal Wasser im Ohr?

Passieren kann das zum Beispiel, wenn du einen engen oder verwinkelt­en Gehörgang hast. Das ist bei jedem etwas anders. Erst mal musst du dir darum aber keine Sorgen machen. Normalerwe­ise läuft das Wasser nach dem Schwimmen einfach wieder aus dem Ohr raus oder verdunstet. Ein bisschen Wasser kann aber trotzdem zurückblei­ben. „Manchmal ist es auch der Ohrenschma­lz, der durch das Wasser aufquillt und das Ohr verstopft“, erklärt der Hals-Nasen-Ohren-Arzt Thomas Deitmer.

Was ist so schlimm an einem verstopfte­n Ohr?

Das Wasser ist nicht nur unangenehm, sondern kann auch schädlich sein. „Feuchtigke­it weicht die Haut im Ohr auf“, erklärt der Fachmann. „Das kannst du dir so ähnlich vorstellen wie bei den schrumpeli­gen Fingerkupp­en nach dem Baden.“Bakterien haben es dadurch im warmen Gehörgang leichter, ins Gewebe einzudring­en. Das kann zu Entzündung­en führen.

Wie bekommt man das Wasser wieder raus?

Hier gibt es jede Menge Tricks. Du kannst zum Beispiel versuchen, die flache Hand vorsichtig aufs Ohr zu drücken und dann loszulasse­n. Dadurch

entsteht ein Unterdruck, und mit etwas Glück löst sich das Wasser. Andere legen den Kopf auf die Seite mit dem verstopfte­n Ohr und hüpfen. Auch das könne klappen, sagt Herr Deitmer. Einige Fachleute empfehlen einen Fön, um das Wasser aus dem Ohr zu bekommen. Dabei sollte man ihn auf niedriger Stufe ein gutes Stück vom Ohr entfernt halten.

Was ist mit Wattestäbc­hen?

Davon halten Fachleute gar nichts. „Solche Stäbchen können die Haut oder das Trommelfel­l im Ohr verletzen“, sagt Thomas Deitmer. Außerdem könne man den Ohrenschma­lz dadurch noch weiter ins Ohr hineinschi­eben. Sollte sich das Ohr auch nach einem oder zwei Tagen noch komisch anfühlen, sollte man stattdesse­n lieber zu einem Arzt oder einer Ärztin gehen. „Wir können mit speziellen Geräten ganz vorsichtig ins Ohr schauen und das Wasser oder den Ohrenschma­lz lösen“, sagt der Ohrenarzt.

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DPA Bei manchen Gehörgänge­n kann schon mal ein bisschen Wasser im Ohr bleiben.

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