Thüringische Landeszeitung (Gera)

Mit Niederlage­n gut umgehen

Wer einen Wettbewerb verliert, ist im ersten Moment traurig. Was hilft da?

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Erst flossen die Tränen, doch etwas später tanzten die Fußballeri­nnen schon wieder. Das deutsche Team durchlebte bei der Fußball-Europameis­terschaft jede Menge Gefühle. Die Fußballeri­nnen waren mega unglücklic­h, weil sie das Finale am Sonntag verloren hatten. Aber sie freuten sich auch über das tolle Turnier und wurden für ihre Erfolge bejubelt.

Fabian Pels kennt sich mit solchen Gefühlen aus. Er ist Sportpsych­ologe an der Sporthochs­chule in Köln. „Wenn man ein wichtiges Spiel verliert, dann ist man danach traurig und frustriert“, sagt er. Das gelte nicht nur für Profi-Sportlerin­nen, sondern auch für Kinder. Die

Verlierer hätten ein schlechtes Gefühl im Bauch und würden vielleicht auch wütend.

Was aber macht man dann? „In der Zeit unmittelba­r danach sollte man die Trauer ausleben. Man darf traurig sein, man kann sich trösten lassen, man kann sich Unterstütz­ung holen“, sagt der Experte. „Wenn man extrem wütend ist, dann kann man in ein Kissen boxen oder die Wut sonst irgendwie rauslassen, sodass niemand zu Schaden kommt.“Wenn ein bisschen Zeit vergangen ist, könnte man versuchen, sich wieder aufzuricht­en. Zum Beispiel mit einem leckeren Essen, etwa einer Pizza, um sich trotzdem für das zu belohnen, was man geschafft hat, rät der Psychologe. Dann sollte man den Blick nach vorne richten. „Man kann schauen: Was hat man trotzdem gut gemacht, trotz der Niederlage?“Wer das rausfindet, der könne etwas Gutes für die Zukunft mitnehmen.

Viele Leute in Deutschlan­d sind begeistert davon, wie das Team bei der EM zusammenge­halten hat, wie fair es zuging und wie nett die Spielerinn­en zu den Fans waren. Deswegen werden die Fußballeri­nnen nun groß gefeiert. dpa

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SEBASTIAN GOLLNOW / DPA Alexandra Popp (Mitte) tröstet Lina Magull (links). Einige Fußballeri­nnen weinten nach der Niederlage im Finale.

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