Thüringische Landeszeitung (Gera)
FC Rot-Weiß Erfurt
Für den FC RotWeiß ist die neue Saison wie der Aufbruch in eine neue Zeitrechnung. Am 15. Dezember 2019 bestritt Erfurt bei Lok Leipzig (1:2) das letzte Viertligaspiel, bevor Insolvenzverwalter Volker Reinhardt nur sechs Wochen später die Mannschaft aus dem Spielbetrieb zurückzog. Dank Investor Franz Gerber gab es im Sommer 2020 zwar einen Neustart in der Oberliga, bei dem Erfurt aber bei Saison-Abbruch wegen Corona den sofortigen Aufstieg knapp verpasste. Nun jedoch gelang nach 19 Siegen in Serie als souveräner Oberliga-Meister die Regionalliga-Rückkehr.
Der Umbruch war größer als geplant. Neun neue Spieler hat der FC Rot-Weiß verpflichtet, darunter mit dem 31-jährigen Franco Flückiger von Ex-Drittligist Türkgücü München einen erfahrenen Torhüter. Er ist der einzige Ü30-er im Kader. Vom Ligarivalen ZFC Meuselwitz kehrte Ben-Luca Moritz zurück, der einst schon im Erfurter Nachwuchs spielte. Das aktuelle Durchschnittsalter beträgt lediglich 22,2 Jahre. Von den Leistungsträgern haben unter andere Fatlum Elezi (Sportfreunde Lotte) und Tom Woiwod (FSV Fernwald) den Verein verlassen. Eigengewächs Jan-Lucas Bärwolf spielt künftig bei Fahner Höhe.
Geschäftsführer Franz Gerber plant mit 1,5 Millionen Euro. Für die erste Mannschaft stehen 850.000 Euro zur Verfügung.
Weil Erfurt erst am 18. Juni das letzte Oberliga-Punktspiel bestritt, war keine normale Vorbereitung möglich. Nach einer zweiwöchigen Pause absolvierten die Spieler ein individuelles Lauftraining, erst am 11. Juli startete das gemeinsame Training. Im ersten Test gab es ein 3:4 gegen Drittligist Halle, auch gegen die Regionalligisten Steinbach Haiger (1:2) und Fulda-Lehnerz (1:1) wurde nicht gewonnen. Nach solch einer kurzen Zeit kann die Mannschaft noch nicht eingespielt sein.