Thüringische Landeszeitung (Gera)
Finanzspritzen für Vereine
Warum ein Förderprogramm für ehrenamtliche Arbeit auf Eis lag und jetzt wieder starten kann
Zuschüsse für ein Projekt im Dorf, Aufwandsentschädigungen für Ehrenamtliche, damit sie für ihren Einsatz nicht noch draufzahlen müssen oder Finanzspritzen für einen Verein, damit er sich technisch besser aufstellen kann: Seit vergangenem Jahr kann die Thüringer Ehrenamtsstiftung mit dem Förderprogramm „Aktiv vor Ort“dem Engagement für die Gemeinschaft finanziell unter die Arme greifen. Mit riesigem Zuspruch, auch für die Neuauflage in diesem Jahr.
Doch zuletzt lag das Programm auf Eis. Die Hälfte der zugesagten Million war mit der Flut der Anträge schnell überzeichnet, auf die Auszahlung der restlichen 500.000 Euro musste die Stiftung warten. Der Haushalt, die Minderausgabe, man habe sogar die Antragsformulare von der Homepage nehmen müssen, so Niels Lange, Geschäftsführer
der Ehrenamtsstiftung. Jetzt ist er erleichtert, gerade habe er vom Sozialministerium die Zusage erhalten, dass die Summe nun fließt.
„Das gibt uns Handlungssicherheit, jetzt können wir wieder starten.“
Mit dem Programm können Vereine und ehrenamtliche Initiativen eine finanzielle Unterstützung von bis zu 5000 Euro erhalten. Das waren in der ersten Förderperiode bis Ende 2021 insgesamt 377. 40 Prozent der geförderten Vereine widmen sich der Brauchtumspflege, viele machen sich für den Breitensport und Naturschutz stark, kümmern sich um historische Bauten.
Die ganze Breite ehrenamtlicher Arbeit im Land wird in Thüringen von 870.400 Menschen geleistet.
Das Programm habe sich eindeutig bewährt, konstatiert Niels Lange. Allein nach der Erstauflage blieben 70 Anträge in der Warteschleife. Und jetzt erhalte er zunehmend Anrufe von Ehrenamtlichen, die nicht wissen, wie sie nächstens die Kosten für Energie und Heizung ihrer Vereinsräume stemmen sollen. Auch das brauche Lösungen.