Thüringische Landeszeitung (Gera)
Anklage gegen mutmaßliche Brandstifterin
Einstige Mitarbeiterin soll Feuer im Eisenacher Theater gelegt haben
Die Staatsanwaltschaft Meiningen hat Anklage gegen eine einstige Mitarbeiterin des Eisenacher Landestheaters wegen vorsätzlicher Brandstiftung erhoben. Das bestätigte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft unserer Zeitung. Der 57-Jährigen wird vorgeworfen, im Zeitraum vom August 2018 bis zum September 2020 in vier Fällen in Räumen des Theaters Feuer gelegt zu haben. Geht es nach dem Willen der Staatsanwaltschaft wird die Verhandlung vor dem Eisenacher Amtsgericht stattfinden. Ein Verhandlungstermin steht noch nicht fest, hieß es am Mittwoch vom Amtsgericht. Laut Staatsanwaltschaft wurde durch die Brände ein Gesamtschaden von rund 600.000 Euro verursacht.
Mit der Anklage haben Spekulationen ein Ende, dass für die Feuer im Theatergebäude und in den Theaterwerkstätten möglicherweise niemand verantwortlich gemacht werden kann. Einen offiziellen Ermittlungserfolg vermeldeten Kriminalpolizeiinspektion Gotha und die Meininger Staatsanwaltschaft jedoch in den vergangenen zwei Jahren nicht. In Verdacht geriet nach Informationen unserer Zeitung neben der jetzt Angeklagten damals ein Beschäftigter einer Putzfirma.
Die Brandserie begann im Sommer 2018 mit einem schweren Feuer an den Theaterwerkstätten. Das Gebäude war danach nicht mehr nutzbar. Die Werkstätten sind seitdem in einem Ausweichquartier untergebracht. Gerade vor wenigen Wochen haben der Umbau und die Sanierung des Werkstattgebäudes am Stammsitz in der Eisenacher Goethestraße begonnen.
Bei den Ermittlungen geholfen hat nach Informationen unserer Zeitung die neue Schließanlage für das Theater, die vor Ausbruch des vierten Brandes 2020 installiert worden war. smb