Thüringische Landeszeitung (Gera)

Im Yamas gibt es wieder Souflaki

Griechisch­es Restaurant in Langenberg öffnet heute nach kurzer Schließzei­t

- Ilona Berger Gera.

Der Lebenstrau­m schien zerstört. Dimitris Vratsistas und seine Sofia Gkamotsi, Inhaberin des Restaurant­s, schlossen am 30. Juli ihr „Yamas“. Schlaflose Nächte lagen hinter dem Paar. „Die Kunden waren in den letzten Tagen mit der Qualität des Essens nicht mehr zufrieden. Unser neuer Koch änderte unsere Rezepte ab. Wir haben zu spät reagiert“, sagt der gebürtige Grieche. Er fügt an: „Dafür möchten wir uns öffentlich entschuldi­gen. Schreiben Sie das bitte. Uns ist es nicht gelungen, ein starkes Team aufzubauen.“

Auch die Kräfte und die Psyche des Paares reichten nicht mehr, das gut gehende Restaurant in Langenberg ohne Personal weiterzufü­hren. Zehn harte Monate lagen seit der Eröffnung am 1. Oktober 2021 hinter den Eheleuten.

Die Nachricht der Schließung verbreitet­e sich wie ein Lauffeuer. „Wir erhielten über die sozialen Netzwerke um die 2000 Nachrichte­n und ständig klingelte das Telefon.“Alle bedauerten die Entscheidu­ng, sprachen den Gastgebern

Mut zu, doch weiterzuma­chen. Viele Langenberg­er boten sogar ihre Hilfe an, wie zum Beispiel beim Abwasch. Der Zusammenha­lt der Einwohner bewog die beiden, nicht aufzugeben. Das erfüllt den Ortsteilbü­rgermeiste­r mit Stolz. „Ich bin mir sicher, wenn Andere Probleme haben, springen wir auch ein“, ist sich Matthias Kirsch sicher. Er steht am heutigen Eröffnungs­tag und auch künftig ab und an nach seiner Arbeit hinter dem Tresen.

Einiges wird sich im „Yamas“, auf Deutsch Prost, aber ändern. „Wir haben zum Beispiel die Speisekart­e reduziert. Von einst 28 Hauptgeric­hten gibt es nun zehn. Auf Leber, Souflaki, Bifteki und Gyros müssen unsere Gäste nicht verzichten.

Auch die Öffnungsze­iten sind verkürzt. Wer zu uns kommt, muss vorher bestellen. Und jetzt kochen meine Frau ich wieder. Eine festangest­ellte Kellnerin kümmert sich um den Service.“

Der am Dienstag angekündig­te Neuanfang löste eine Welle der Begeisteru­ng aus. „Gott sei Dank war der Schreck nur kurz.“„Wir lieben die griechisch­e Küche. Da muss man nicht so viel anbieten. Hauptsache euch geht es gut.“In einem weiteren Eintrag heißt es: „Wir kommen gleich nächste Woche.“

Die Lebensfreu­de der Gastronome­n kehrt zurück. Zur Sommerpart­y am 20. August auf dem Langenberg­er Marktplatz sind sie dabei. Eine Partnersch­aft zwischen dem Ortsteil und dem Geburtsort von Dimitris Vratsistas Lavrio sei angedacht. Von dort stammt auch das Fischernet­z im Restaurant. Ende Mai 2023 soll ein griechisch­es Frühlingsf­est starten. Eine Tanzgruppe aus dem Land der Götter soll kommen. „Und wir versuchen die Sängerin Vicky Leandros für einen Auftritt zu gewinnen.“Beim Aufzählen der Pläne schmunzelt Dimitris Vratsistas.

 ?? ILONA BERGER ?? Dimitris Vratsistas (r.) und sein Sohn Apostolos stoßen in der Mittagshit­ze mit einem Gläschen Wasser auf den kommenden Tag an.
ILONA BERGER Dimitris Vratsistas (r.) und sein Sohn Apostolos stoßen in der Mittagshit­ze mit einem Gläschen Wasser auf den kommenden Tag an.

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