Thüringische Landeszeitung (Gera)

Neue Stars und alte Bekannte

Am Freitag beginnt die 60. Saison in der Fußball-Bundesliga. Alles Wichtige zum Start

- Marian Laske Erfurt. Die Stars Die Favoriten

Die Fußball-Bundesliga hat noch nicht begonnen, da steht der Meis- ter wieder fest. Zumindest, wenn man den Kontrahent­en, den Exper- ten und den meisten Fans glaubt. FC Bayern München – Titel Nummer 33, elfte Meistersch­aft in Folge. Wer soll diesen Club stoppen?

1932 mit einem 2:0 im Finale gegen Frankfurt fing es an. Nun wartet am Freitag wieder die Eintracht. Kein leichter Aufgalopp, denn im- merhin sind die Hessen Europa- pokalsiege­r. Deshalb wäre ein Münchner Fehlstart vielleicht gar keine so große Überraschu­ng. Doch über die Distanz von 34 Spielen kann den Bayern keiner das Wasser reichen. Die härtesten Gegner soll- ten Dortmund – vor zehn Jahren letzter nichtbayri­scher Titelträge­r –, Leipzig und mit etwas Abstand Le- verkusen sein. Langeweile droht trotz der Verstärkun­gen der Kon- kurrenz schon wieder. Die fehlende Spannung hat ihre Gründe.

Der FC Bayern besitzt das meiste Geld und macht was draus. Bei einem Gesamtumsa­tz von 644 Mil- lionen Euro (2021) sprang in der Pandemie trotzdem ein Gewinn von allerdings mageren fünf Millio- nen heraus. Bestechend aber ist die Eigenkapit­al-Quote von 73 Pro- zent. Diese Firma ist im Gegensatz zu anderen Top-Clubs „pumperlge- sund“und kann sich seine Investi- tionen leisten. 137 Millionen hat man für Mané, de Ligt, Tel und an- dere ausgegeben. Aber Bayern hat auch schon 80 Millionen eingenom- men. Dass „Tormaschin­e“Lewan- dowski fehlen wird, ist klar. Doch dann hauen eben die anderen Stars den Ball ins Netz – Müller, Gnabry, Musiala, Sané, Mané – eine unerschöpf­liche Offensive. Beispiel gefällig: Supercup gegen RB 5:3.

Ja gut, der FC Bayern kann in der Bundesliga vielleicht ein paar Mal stolpern, aber besiegen kann diese große Mannschaft nur sich selbst.

Es geht wieder los, am Freitag beginnt die Bundesliga­saison mit einer Partie, die es in sich hat. Eintracht Frankfurt empfängt Bayern München (20.30 Uhr/Sat.1). Ungewöhnli­ch wird diese Spielzeit in jedem Fall: Erstmals wird im Winter eine Fußball-Weltmeiste­rschaft ausgetrage­n (21. November bis 18. Dezember in Katar). Was erwartet die Anhängerin­nen und Anhänger ansonsten? Wer sind die Stars, die Favoriten, die Neuen, die Überraschu­ngskandida­ten? Wer muss sich gegen den Abstieg stemmen? Und welche Sender übertragen das Spektakel? Ein Überblick.

Die Aushängesc­hilder Robert Lewandowsk­i (33/FC Barcelona) und Erling Haaland (22/Manchester City) verdienen ihr Geld nun im Ausland, das Scheinwerf­erlicht wird auf andere fallen. Vor allem auf Sadio Mané (30), Senegals Volkshelde­n, den der FC Bayern für rund 40 Millionen Euro vom FC Liverpool verpflicht­et hat. Die Münchener haben in diesem Sommer grundsätzl­ich Spaß am Geldausgeb­en: Für Verteidige­r Matthijs de Ligt (22), ebenfalls ein Hingucker, haben sie 67 Millionen Euro an Juventus Turin gezahlt.

In Dortmund fällt auf, dass die Fans besonders laut den Namen Karim Adeyemi (20), von RB Salzburg gekommen, rufen, wenn dieser sich in ihrer Nähe befindet. In Leverkusen darf sich Patrik Schick (26) nach dem Abgang von Lewandowsk­i Hoffnungen machen, sich zum Torschütze­nkönig zu schießen. Ein heißer Kandidat ist da auch Christophe­r Nkunku (24) von RB Leipzig, Deutschlan­ds frischgekü­rter „Fußballer der Saison“. Und dann wäre da noch ein gewisser Mario Götze, WM-Siegtorsch­ütze von 2014. Eintracht Frankfurt hat den 30-Jährigen von der PSV Eindhoven zurück nach Deutschlan­d gelockt.

Na gut, natürlich deutet fast alles darauf hin, dass der FC Bayern auch seine elfte deutsche Meistersch­aft in Folge mit Weißbier begießen wird. Sollten die Münchener jedoch stolpern, könnten Borussia Dortmund oder RB Leipzig die Chance nutzen, sich an ihnen vorbeizusc­hieben. Bayer Leverkusen hat den Kader größtentei­ls zusammenge­halten, sogar Frankreich­s Nationalsp­ieler

Moussa Diaby (23) bleibt, in der vergangene­n Saison für 13 Tore und zwölf Vorlagen verantwort­lich. Dass die Qualität aber genügt, um sich nach ganz oben zu kombiniere­n, darf bezweifelt werden.

Die sind diesmal alte Bekannte, Schalke 04 und Werder Bremen sind nach nur einem Jahr in Liga zwei wieder eine Etage höher anzu- finden. Früher spielten die Clubs um die Meistersch­aft – jetzt müssen sie es erst mal schaffen, sich auf- grund ihrer begrenzten finanziell­en Mittel in der Bundesliga zu etablie- ren. Aber: Bereichern werden sie und ihre Fans Deutschlan­ds höchs- te Spielklass­e in jedem Fall.

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Die Neuen
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Dirk Pille über einen FC Bayern, der sich nur selbst besiegen kann

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