Thüringische Landeszeitung (Gera)
Weida nimmt Revanche
Fußball-Thüringenliga: Penzel-Elf lässt enttäuschendem Schlusslicht Westvororte keine Chance
Gera. Mit Westvororte hatten die Weidaer noch eine Rechnung offen. Ende Oktober letzten Jahres war Philipp Rehnelt in der vierten Minute der Nachspielzeit in Unterzahl auf dem Roten Hügel mit einem verwandelten Elfmeter der 1:1-Ausgleich gelungen. Diesmal waren die Saarbachtaler weit entfernt von einer solchen Überraschung. Klar mit 5:0 gab die SG Thüringen Weida dem Schlusslicht SG Gera-Westvororte das Nachsehen.
„Mit dem verschossenen Elfmeter zu Beginn haben wir uns das Leben selbst schwer gemacht, sind aber trotzdem früh in Führung gegangen. Auch ohne Wechselspieler haben wir den Gegner laufen lassen. Die Einstellung hat gestimmt. Wenn man selbst beim 5:0 noch den Ball aus dem Netz holt, um das sechste Tor zu erzielen, dann zeugt das davon, wie hochmotiviert meine Mannschaft war“, meinte Weidas Trainer Hendrik Penzel.
Ärgerlich für die Weidaer war eigentlich nur, dass die Mitkonkurrenten um Rang drei auch allesamt gewannen und man deshalb auf dem fünften Tabellenplatz verweilt.
Für Westvororte war die fünfte Niederlage in Folge ein weiterer Rückschlag. „Die ersten 20 Minuten haben wir verschlafen, uns zum Schluss aufgegeben. Auch wenn wir
uns zwischenzeitlich ganz gut ins Spiel hineingefunden haben, hat kaum ein Spieler Normalform erreicht. Weida, das hochverdient gewonnen hat, hat uns genau aufgezeigt, wo unsere Probleme liegen. Ohne Durchschlagskraft im Angriff bringt man solch einen Gegner
nicht in Not“, so Trainer Daniel Gehrt, dessen Spieler nicht als Team aufgetreten waren und sich gerade in der Schlussphase lautstark mit gegenseitigen Schuldzuweisungen überhäuften.
Die erste strittige Szene im Spiel gab es schon bei der ersten Weidaer
Ecke. Der aufgerückte Maximilian Dörlitz ging nach einer Ecke am kurzen Pfosten zu Boden. Referee Sebastian Lorenzen (Erfurt) entschied nach dem vermeintlichen Festhalten auf Elfmeter, doch scheiterte Oliver Peuker an WestvororteKeeper Cedric Thrum (2.). Die Gäste-Führung ließ dennoch nicht lange auf sich warten. Einen Diagonalball nahm Dustin Schmidt technisch versiert mit und traf zum 0:1 ins kurze Eck (19.).
Vor 128 Zuschauern waren die Saarbachtaler nach Wiederbeginn drauf und dran, den Ausgleich zu erzielen, wurden aber eiskalt erwischt. Nach einer in den Rückraum aufgelegten Grabs-Ecke zog Verteidiger Phillip Roy aus 23 Metern ab und traf genau ins rechte Eck. In seinem 38. Punktspiel für Weida hatte er zum ersten Mal getroffen, was auch den ausgelassenen Torjubel erklärte – 0:2 (53.). Die Gäste wuschen scharf nach, Oliver Peuker erhöhte auf 3:0 (55.).
Westvororte gab sich mehr und mehr auf. Als Keeper Cedric Thrum Weidas nachsetzenden Tom Eichberger anschoss, bedankte der sich mit dem vierten Tor (73.), dem Julius Grabs wenig später das fünfte folgen ließ (76) . Zu allem Überfluss sah auch noch Mittelfeldspieler Bosse Struz Gelb-Rot (88.) und fehlt damit dem Tabellenschlusslicht am Sonnabend bei Schott Jena.