Thüringische Landeszeitung (Gera)
Künftige Radwege in der Stadt Gera im Test
Zwei Euro pro Einwohner in Haushalt
Gera. Wo werden in Gera zu allererst neue Radwege gebraucht? Im Entwurf zum Radverkehrskonzept für die Stadt sind Prioritäten festgelegt. Noch wird vor dem für den Sommer geplanten Stadtratsbeschluss diskutiert. Die Arbeitsgruppe Radverkehr der Stadt Gera hat am Sonnabend auf Einladung des Allgemeinen Deutschen FahrradClubs (ADFC) Gera-Ostthüringen einige der als prioritär vorgeschlagenen Strecken getestet.
Attraktive Alternative zur Clara-Zetkin-Straße und Sorge
Dabei sei auch von teilnehmenden Kommunalpolitikern in Frage gestellt worden, ob die Altenburger Straße für Radfahrer dringenden Verbesserungsbedarf habe und die im Entwurf vorgeschlagenen Schutzstreifen überhaupt ein Fortschritt wären, sagt der ADFC-Kreisvorsitzende Friedrich Franke. Einigkeit bestehe darin, dass mit einer Umgestaltung von Rudolf-Dienerund Laasener Straße bis zur Gagarinstraße zur Fahrradstraße eine attraktive Alternative zur Clara-Zetkin-Straße und zur Sorge für Radfahrer geschaffen werden sollte. Wegen des Straßenzustands mit sehr tiefen Rinnsteinen und einer notwendigen Umverlegung von Parkplätzen sei dafür aber ein baulicher Investitionsaufwand nötig, stellt Franke fest.
Der ADFC fordert, dass in den Stadthaushalt jährlich zwei Euro je Einwohner für Investitionen zugunsten des Radverkehrs eingeplant werden. In der vierspurigen Straße des Bergmanns wurden die vorgesehenen Radfahrstreifen anstelle von Pkw-Fahrstreifen als unproblematisch eingeschätzt. Den vorgeschlagenen Schutzstreifen an einer Engstelle hält der ADFC nicht für notwendig. „Ein Schutzstreifen – eine mit Leitlinien markierte, relativ schmale Spur für Radfahrer würde niemanden schützen, sondern nur dazu verleiten, ohne ausreichenden Seitenabstand zu überholen“, hat die Testfahrt am Samstag ergeben. „Auf solchen Strecken würde man seine Kinder dann nicht mit dem Fahrrad zur Schule fahren lassen. “