Thüringische Landeszeitung (Gera)
Ein Herz für den Kuchenmarkt
Das süße Weidaer Stadtfest lockt nicht nur Naschkatzen in die Osterburgstadt
Weida. Wie viel süßes Gebäck an einem Kuchenmarkt-Wochenende in Weida verputzt wird, ist sicher schwer zu sagen. Dass es auch an diesem Wochenende zum traditionellen Stadtfest in Weida wieder eine Menge war, steht aber außer Frage. Für Bianca Grimm war das Kuchen-Naschen an diesem Wochenende mit einiger Verantwortung verknüpft. Die junge Weidaerin gehörte nicht nur zur fünfköpfigen Jury für den großen Backwettbewerb, sondern organisierte als Mitglied des Vereins „Wir für Weida“auch den Backwettbewerb für den Nachwuchs.
„Es ist erstaunlich, was die Kinder abgeliefert haben, wie kreativ sie sich zum Teil mit dem Motto Schach auseinandergesetzt haben“, sagt die 24-Jährige: „Bei einigen ist das Potenzial für den Wettbewerb bei den Erwachsenen auf jeden Fall vorhanden.“Während hier auch die Jury aus Kindern und Jugendlichen bestand, war die im Hauptwettbewerb in diesem Jahr zusammengesetzt aus früheren Kuchenfrauen und einer Konditormeisterin.
Kuchenbäcker-Gen liegt offenbar in der Familie
Bianca Grimm, Weidsche Kuchenfrau 2018, war dabei Teil eines Mutter-Kind-Duos, ihre Mutti Ines Grimm gehörte ebenfalls zur Jury. Sie trug die Siegerschürze 2004 und 2012. „Gerade bei den Pflichtsorten sind es oft nur Nuancen, die den Unterschied machen“, sagt Bianca Grimm: „Am Ende hatte jeder seinen Favoriten und nach etwas Diskussion waren wir uns schließlich doch recht einig, wer gewinnt.“Allerdings nur, welche Startnummer gewinnt, der Name dahinter wurde erst am Sonntagnachmittag auf der Festbühne bekanntgegeben.
Ines Gerdes-Wolter war es, die bei ihrer vierten Teilnahme zur „Weidschen Kuchenfrau 2023“gekürt werden konnte. Auf Platz zwei in dem erstmals offiziell auch für „Weidsche Kuchenmänner“offenen Backwettbewerb landete auch tatsächlich ein solcher: Michael Grimm, großer Bruder von Bianca Grimm, die davon allerdings nichts ahnte. Offenbar liegt das Kuchenbäcker-Gen in der Familie. Beste Nachwuchsbäckerin wurde Sophie Fleischmann.
Nach regnerischem Start am Freitagabend war der Kuchenmarkt am Samstag und Sonntag gut besucht. Das Programm auf der Bühne, viele
Stände von Vereinen, Initiativen und Unternehmen und natürlich der Namensgeber in all seinen süßen Ausprägungen trugen dazu bei. Im Rahmen des Festes wurde mit Helga Geitel die Ortsverbandsvorsitzende des Weidaer DRK für 60jährige Mitgliedschaft geehrt.
„Ich bin jedes Jahr hier, es ist einfach eine schöne Umgebung, in der der Kuchen gleich noch besser schmeckt“, sagt Besucherin Christine Bauch aus Weida und ihre Begleiterin Sabine Rauchfuß nickt. Sie habe sich Huckelkuchen besorgt und habe auch selbst gebacken, fürs Kirchencafé. Christine Bauch meint: „Ich freue mich auch, dass
viel für die Kinder gemacht wird.“Sie meint das gewachsene Angebot der Vereine im Semmelweispark, das auch Familie Beck mit der einjährigen Enkelin lobt. Sie finden auch die neueste Attraktion im Semmelweispark sehr gelungen, die im Rahmen des Kuchenmarktes freigegeben wurde.
Kinder- und Jugendparlament präsentiert XXL-Schriftzug
Der große Schriftzug „I Love Weida“mit Herz wurde vom Kinderund Jugendparlament (KJP) realisiert, dessen Mitglieder das Ergebnis voller Freude im Beisein der Staatssekretärin Katharina Schenk
(SPD) präsentierten. „Die Idee gibt es seit 2015 und wurde in unserer ungarischen Partnerstadt Mezötur aufgeschnappt“, erzählt KJP-Vorsitzende Jill Geitel. Seit dem Jahr 2019 wurden Spenden und Fördermittel gesammelt, um das rund 25.000 Euro teure Vorhaben zu stemmen. 4000 Euro kamen von der Stadt, den Rest warb das Jugendparlament bei verschiedenen Veranstaltungen und Aktionen ein. Dafür dankt sie allen Unterstützern. Aufgebaut durch den Bauhof der Stadt, entstand ein auffälliger Fotopunkt mit Blick auf die Osterburg, der nun zu Selfies und Erinnerungsschnappschüssen einlädt.