Thüringische Landeszeitung (Gera)
Heinrichsgrün wird verdichtet
Neues Wohnquartier geplant als Lückenschluss in historischem Wohnviertel in Gera
In Heinrichsgrün soll in absehbarer Zeit ein neues Wohnquartier auf einstigem Textilmaschinenfabrik-Gelände entstehen. Der Bebauungsplan zum „Wohnpark Mozartstraße“steht am Mittwochabend zur Abstimmung im Geraer Stadtrat auf der Tagesordnung.
Die Weichen für das Bauvorhaben eines privaten Investors aus Gera sind bereits auf Grün gestellt: Der Bauausschuss hat jüngst das Vorhaben für einen Stadtratsbeschluss empfohlen. Mit dem künftigen Wohnpark soll das historische Wohnviertel Heinrichsgrün in Gera verdichtet und zugleich die bauliche Lücke zwischen den bereits errichteten Häusern in der Mozartstraße und den sich nördlich anschließenden Sportanlagen geschlossen werden.
Fläche ursprünglich für RadsportTrainingshalle vorgehalten
Seit dem Abriss der ehemaligen Geraer „Textima“liegt das Areal unweit der Weißen Elster brach. Im Flächennutzungsplan ist das Gebiet noch festgesetzt als Baufläche für eine Radsport-Trainingshalle an dieser Stelle. Aus Planersicht stehe einer Wohnbebauung auf einer Teilfläche jedoch nichts entgegen, zumal laut Stadt keine Erweiterung der Sportanlage um eine Radsporthalle mehr vorgesehen ist. Nach dem Verkauf von Grundstücksanteilen ist zudem – aufgrund der nun fehlenden Flächengröße – der Bau einer Trainingshalle für den Radnicht mehr möglich. Im künftigen „Wohnpark Mozartstraße“ist eine einzeilige zwei bis dreigeschossige Bebauung in offener Bauweise mit Einzel- und Doppelhäusern in hochwertiger Qualität vorgesehen. Mit einer dazugehörigen öffentlichen Grünfläche soll den Forderungen aus dem Bebauungsplan für den Hofwiesenpark entsprochen werden, der speziell zur Bundesgartenschau 2007 aufgestellt wurde und baulich weitgehend umgesetzt ist.
Wegerecht für die Nutzer von Garagen auf Nachbargrund geklärt
Gefahr vor Hochwasser von der Weißen Elster sehen die Planer von der Gesellschaft für Ökologie und Landschaftsbau Weida (GÖL) für das neue Wohnquartier grundsätzlich nicht. Es sei denn, der bereits am Fluss errichtete Hochwasserschutz für das gesamte Siedlungsgebiet Heinrichsgrün würde bei einem mehr als 100-jährigen Hochwasser versagen.
Geklärt sei, so hieß es in der jüngsten Sitzung des Bauausschusses, auch das Wegerecht für die Nutzer von Garagen auf einem privaten Nachbargrund. Dazu und zu seinem Bauvorhaben will sich der private Investor vorerst noch nicht äußern. Er wolle zunächst den Satzungsbeschluss des Stadtrats am Mittwoch und die spätere Bestätigung vom Landesverwaltungsamt abwarten, erklärte er gegenüber dieser Zeitung.