Thüringische Landeszeitung (Gera)
Ablig fährt die Maschinen hoch
In Heichelheim werden die ersten neuen Kartoffeln aus Thüringen verarbeitet. Alle 120 Mitarbeiter bekommen eine Prämie
Beim Feinfrost-Hersteller Ablig in Heichelheim hat die neue Kloß-Saison begonnen. Die Geschäftsführung mit Fritjof Hahn, Torsten Langbein und Claudia Göpfert stimmte die 120 Mitarbeiter aus neun Nationen auf den Produktionszyklus ein, der nun auch gleich wieder im Zwei-Schicht-Betrieb läuft. Die Wochen der Produktionspause seit Ende Juni hatte die Ablig wie in jedem Jahr genutzt, um Reparaturen auszuführen, Verschleißteile zu ersetzen, neue Technik zu installieren.
Die ersten 20 Tonnen der neuen Kartoffelernte sind schon geliefert: Sie stammen von einem Landwirtschaftsbetrieb aus Witterda, einem von fünf festen Partnern der Ablig in Thüringen.
Mit den Knollen der Sorte „Anuschka“wurden die Maschinen in den Ablig-Hallen wieder hochgefahren. Wichtigste Sorte für das Unternehmen ist „Agria“– wegen der sattgelben Farbe: „Wir arbeiten komplett ohne Farbstoffe“, so Hahn. „Agria“wird erst ab Ende September aus der Erde geholt.
Bessere Ernte als im vergangenen Jahr wird erwartet
Grundsätzlich sei eine bessere Ernte zu erwarten als im vorigen Jahr, zeigte sich Hahn optimistisch: „Unsere Partner haben die Kartoffeln relativ spät gelegt, sodass sie von den Niederschlägen im Sommer noch profitieren konnten.“Die Knollen seien im Schnitt deutlich größer als die vor einem Jahr. Da war der Boden Anfang September so trocken und hart, dass die Erntemaschinen kaum hineinkamen.
Auch in der Folge sei es keine einfache Saison gewesen: Das Auf und Ab der Temperaturen setzte den Knollen in den Lagern zu.
Rund die Hälfte der Kartoffeln verarbeitet Ablig zu Kartoffelpuffern, für die sich immer mehr Handelsketten interessieren und die inzwischen auch beispielsweise an der Ostsee in den Tiefkühlregalen vieler Supermärkte liegen.
Ablig produziert auch Bio-Kartoffelpuffer
– die Kartoffeln dafür kommen allerdings nicht aus Thüringen, die hiesige Anbaumenge reicht nicht aus. Die Heichelheimer bekommen die Knollen über den Verband „Naturland“geliefert und produzieren die Puffer auch unter dessen Markennamen.
Die erfolgreiche Eis-Sparte der Ablig wartet mit einem neuen Produkt auf: „Gruselbecher“, darin ist Vanilleeis mit Orangensoße und
speziellen, mit Halloween-Anklängen gestalteten Streuseln. Für die Endverpackung von Eis und Kartoffelpuffern installiert das Unternehmen neue Roboter, welche die Mitarbeiter technisch mehr fordern.
Aber es lohnt sich: Hahn verkündete eine Prämie zum Dank für ein erfolgreiches Jahr. Jeder Mitarbeiter, auch Minijobber und die drei Azubis, bekommt pauschal 1000 Euro netto ausgezahlt.