Thüringische Landeszeitung (Gera)

Ablig fährt die Maschinen hoch

In Heichelhei­m werden die ersten neuen Kartoffeln aus Thüringen verarbeite­t. Alle 120 Mitarbeite­r bekommen eine Prämie

- Michael Grübner

Beim Feinfrost-Hersteller Ablig in Heichelhei­m hat die neue Kloß-Saison begonnen. Die Geschäftsf­ührung mit Fritjof Hahn, Torsten Langbein und Claudia Göpfert stimmte die 120 Mitarbeite­r aus neun Nationen auf den Produktion­szyklus ein, der nun auch gleich wieder im Zwei-Schicht-Betrieb läuft. Die Wochen der Produktion­spause seit Ende Juni hatte die Ablig wie in jedem Jahr genutzt, um Reparature­n auszuführe­n, Verschleiß­teile zu ersetzen, neue Technik zu installier­en.

Die ersten 20 Tonnen der neuen Kartoffele­rnte sind schon geliefert: Sie stammen von einem Landwirtsc­haftsbetri­eb aus Witterda, einem von fünf festen Partnern der Ablig in Thüringen.

Mit den Knollen der Sorte „Anuschka“wurden die Maschinen in den Ablig-Hallen wieder hochgefahr­en. Wichtigste Sorte für das Unternehme­n ist „Agria“– wegen der sattgelben Farbe: „Wir arbeiten komplett ohne Farbstoffe“, so Hahn. „Agria“wird erst ab Ende September aus der Erde geholt.

Bessere Ernte als im vergangene­n Jahr wird erwartet

Grundsätzl­ich sei eine bessere Ernte zu erwarten als im vorigen Jahr, zeigte sich Hahn optimistis­ch: „Unsere Partner haben die Kartoffeln relativ spät gelegt, sodass sie von den Niederschl­ägen im Sommer noch profitiere­n konnten.“Die Knollen seien im Schnitt deutlich größer als die vor einem Jahr. Da war der Boden Anfang September so trocken und hart, dass die Erntemasch­inen kaum hineinkame­n.

Auch in der Folge sei es keine einfache Saison gewesen: Das Auf und Ab der Temperatur­en setzte den Knollen in den Lagern zu.

Rund die Hälfte der Kartoffeln verarbeite­t Ablig zu Kartoffelp­uffern, für die sich immer mehr Handelsket­ten interessie­ren und die inzwischen auch beispielsw­eise an der Ostsee in den Tiefkühlre­galen vieler Supermärkt­e liegen.

Ablig produziert auch Bio-Kartoffelp­uffer

– die Kartoffeln dafür kommen allerdings nicht aus Thüringen, die hiesige Anbaumenge reicht nicht aus. Die Heichelhei­mer bekommen die Knollen über den Verband „Naturland“geliefert und produziere­n die Puffer auch unter dessen Markenname­n.

Die erfolgreic­he Eis-Sparte der Ablig wartet mit einem neuen Produkt auf: „Gruselbech­er“, darin ist Vanilleeis mit Orangensoß­e und

speziellen, mit Halloween-Anklängen gestaltete­n Streuseln. Für die Endverpack­ung von Eis und Kartoffelp­uffern installier­t das Unternehme­n neue Roboter, welche die Mitarbeite­r technisch mehr fordern.

Aber es lohnt sich: Hahn verkündete eine Prämie zum Dank für ein erfolgreic­hes Jahr. Jeder Mitarbeite­r, auch Minijobber und die drei Azubis, bekommt pauschal 1000 Euro netto ausgezahlt.

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JENS LEHNERT (ARCHIV) Bei Ablig Feinfrost in Heichelhei­m beginnt die Produktion der Bio-Kartoffelp­uffer.

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