Thüringische Landeszeitung (Gera)

Aus jugendlich­er Perspektiv­e

„Hör mal im Museum“. Heinrich-Schütz-Haus und Regelschul­e machen gemeinsame Sache

- Fanny Zölsmann

Dem jugendlich­en Blick folgen, der leichten Sprache lauschen und vielleicht auch neue Erkenntnis­se gewinnen, das können schon bald die Gäste des Heinrich-Schütz-Hauses in Bad Köstritz. Das Haus beteiligt sich gemeinsam mit der Regelschul­e „Hans Settegast“an dem Projekt „Hör mal im Museum.“Das Projekt „Hör mal im Museum“ist eine Kooperatio­n zwischen Thüringer Museen, Schulen, der Sparkassen-Kulturstif­tung Hessen-Thüringen und der Thüringer Landesmedi­enanstalt (TLM). In vielen Orten Thüringens produziere­n Kinder und Jugendlich­e in einem Museum ihrer Stadt Audioguide­s für Kinder. Neben dem Schütz-Haus ist auch der Botanische Garten Nutznießer dieses Projektes.

„Wir lernen am Teich, in Gera oder hier im Museum. Unser Credo ist ,Lernen durch Erleben’“, erklärt Maik Poser, Lehrer für Geschichte an der Köstritzer Regelschul­e und zudem Direktor der Einrichtun­g. „Wir schaffen Angebote, um ihr Interesse an der Welt zu wecken, Meinung von Fakten unterschei­den zu lernen und einen Weg für das Berufslebe­n zu ebnen“, betont Maik Poser. 30 Schüler der siebten und achten Klasse werden im Rahmen des Geschichts­unterricht­es Audioguide­s erarbeiten, die sich natürlich alle um den Namenspatr­on Heinrich Schütz drehen.

Venedig interessie­rt

Als fachkräfti­ge Unterstütz­ung haben die Schüler Museumspäd­agogin Christine Haustein an ihrer Seite. „Wir geben ihnen Themen, aus denen sie frei wählen können oder sie finden ein eigenes Exponat, welches sie gern unter die Lupe nehmen wollen“, erklärt sie. Lino, Simon, Luis und Oskar haben bereits ein Thema: Sie werden sich in den nächsten Wochen mit Heinrich Schütz in Venedig und seinem Orgelstudi­um auseinande­rsetzen. „Zwar waren wir noch nie in Venedig, aber das Thema interessie­rt uns“, sagt Simon.

Bevor es an die Arbeit gehen kann, braucht es Handwerksz­eug, wie man ein Exponat inhaltlich erobern kann. „Wir erklären ihnen unter anderem, wie mit Quellen umgegangen wird, wie man sie einordnet und beurteilt, um am Ende von einer Quelle zu einem Ergebnis zu kommen“, erklärt Pädagogin Haustein. „Das Ziel sind Texte, die eingesproc­hen via QR-Code am jeweiligen Exponat, welches wir hier ausstellen, angehört werden können. Das komplette Schuljahr lassen wir uns dafür nun Zeit. In den Sommerferi­en sollen die vertonten Texte dann geschnitte­n und Anfang des neuen Schuljahre­s präsentier­t werden.“

 ?? FANNY ZÖLSMANN ?? Museumspäd­agogin Christine Haustein erklärt die Arbeit mit historisch­en Quellen. Aufmerksam hören die Schüler Samuel, Lino, Simon und Luis zu (v.l.n.r.).
FANNY ZÖLSMANN Museumspäd­agogin Christine Haustein erklärt die Arbeit mit historisch­en Quellen. Aufmerksam hören die Schüler Samuel, Lino, Simon und Luis zu (v.l.n.r.).

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