Thüringische Landeszeitung (Gera)

Der Trainerin geht das Herz auf

Das U9-Team des RSC Gera erkämpft sich beim Saison-Abschlusst­urnier die Bronzemeda­ille

- Andreas Rabel

Nur wenig Spielpraxi­s, für den einen oder anderen waren es sogar die ersten offizielle­n Spiele.

Umso überrasche­nder: Das U9Team des RSC Gera kehrte vom Saisonabsc­hluss-Turnier, der inoffiziel­len deutschen Meistersch­aft in Hamm-Herringen, bronze-geschmückt zurück.

„Wir fahren immer zu Turnieren, um etwas zu reißen“, sagt Trainerin Natalie Sudin. Doch in Hamm sei es schon besonders gewesen. „Wir wussten nicht, was uns erwartet. Und die anderen Mannschaft­en wussten auch nicht, wie sie uns einschätze­n sollten.“

Doch es hat sich herumgespr­ochen, der Rollhockey-Nachwuchs wird in Gera gut ausgebilde­t, mit einer Überraschu­ng ist immer zu rechnen. Das Problem: Im Osten Deutschlan­ds schafft es bis auf Gera kein Verein mehr, eine U9-Mannschaft auf die Rollen zu stellen. Was blieb den Geraern anderes übrig, als interne Spiele zu organisier­en. Vor diesem Hintergrun­d traten die Rookies die Reise nach Hamm an, um Erfahrunge­n zu sammeln und auf keinen Fall Letzter zu werden.

Die Aufregung sei groß gewesen, wen wundert es, sagt die Trainerin. Das erste Spiel gegen Recklingha­usen ging 2:4 verloren, doch keiner ließ den Kopf hängen. Im Gegenteil. Siege gegen Cronenberg und Krefeld folgten. Im Halbfinale ging es erneut gegen Recklingha­usen. Die

Geraer gingen in Führung, verloren unglücklic­h mit 1:2. „Das war schade. Wir haben uns gesteigert, toll gekämpft“, sagt Natalie Sudin.

Mit einem 6:3 gegen Krefeld belohnten sich die Geraer für den Aufwand und den Einsatz, holten Bronze hinter Herringen und Recklingha­usen. Zum Geraer Tross zählten auch etliche Eltern. „Der blaue

Block auf der Tribüne war nicht zu übersehen und erst recht nicht zu überhören“, sagt Natalie Sudin, die zurecht stolz auf ihr Team ist. „Wenn ich sehe, wie die Mannschaft versucht, umzusetzen, was wir uns im Training erarbeiten, wie alle kämpfen, sich gegenseiti­g helfen und unterstütz­en, dann geht mir das Herz auf, dann sind das die Momente,

die einen Trainer glücklich machen“, sagt die 31-Jährige, die die meisten aus der Mannschaft schon länger begleitet. Die frühere U18Nationa­lund Bundesliga­spielerin betreut im Verein die Anfänger und die U9. Nun heißt es Abschied nehmen, die meisten Rookies wechseln in die U11. Am Freitag gab es das erste gemeinsame Training.

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DANIEL HOFFMANN Das erfolgreic­he U9-Team, von links: Natalie Sudin, Jessica Sudin, Willi Korn, Mira Wacker, Hannes Franke, Robert Sudin, Oskar Caba, Jannik Scheffler und Dietrich Franke.

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