Thüringische Landeszeitung (Gera)
Raserei durch Thränitz - jetzt reagiert die Stadt Gera
Nachgehakt: Eine junge Mutter kämpft gegen zu schnelles Fahren in ihrem Ort Thränitz. Nun kommt Bewegung in die Sache.
„Muss erst etwas passieren?“, hatte die junge Mutter Kathrin Adler in Gera Thränitz provokant gefragt, um auf die dramatische Verkehrssituation im Ort aufmerksam zu machen. Die ausgewiesene 30erZone werde häufig missachtet, sowohl am Berg bei ihrem Grundstück als auch im restlichen Ort am Kindergarten „Regenbogen“.
„Kaum jemand hält sich daran. Viele geben hier noch einmal richtig Gas und beschleunigen, besonders schlimm ist es bergab. 80 km/h sind keine Seltenheit“, schilderte sie im Gespräch mit dieser Redaktion. Viermal hatte sie an das städtische
Ordnungsamt geschrieben. Dreimal ohne Reaktion, einmal mit der Antwort, dass der Sachverhalt geprüft werde.
Jetzt scheint Bewegung in die Sache zu kommen. Auf Nachfrage dieser Redaktion heißt es aus dem Rathaus: „Die Stadt Gera ist dabei, den Sachverhalt zu prüfen. In die Prüfung ist neben dem Ordnungsamt auch die Abteilung Verkehrsplanung involviert.“
Außerdem teilt die Stadt mit, dass derzeit durch die Abteilung Verkehrsplanung eine „Verkehrsdatenerfassung zur Ermittlung der Verkehrsbelegung“erfolgt. Diese Erhebung werde über einen Zeitraum von etwa einer Woche vorgenomstimmt, men. Tatsächlich: Am 30er-ZoneVerkehrsschild am Berg befindet sich erkennbar seit wenigen Tagen ein entsprechender Technikkasten. „Nach Auswertung dieser Ergebnisse
kann eine Aussage über mögliche Maßnahmen getroffen werden. Dazu wird der Sachverhalt auch in der Arbeitsgruppe Verkehrsorganisation mit eingebracht und abgeinformiert die Stadtverwaltung auf Nachfrage dieser Redaktion. Zudem sei die Polizei als ständiges Mitglied der AG Verkehrsorganisation über den Sachverhalt informiert.
„Jetzt wird über das Thema geredet und es wird geprüft“, kommentiert Matthias Dietzel, stellvertretender Ortsteilbürgermeister von Thränitz. Er hofft, dass es nicht nur dabei bleibt, sondern Konkretes folgt. „Vielleicht wird dann ab und zu mal die Geschwindigkeit kontrolliert. Auch eine Geschwindigkeitsanzeigetafel, wie es sie vielfach vor Schulen und in anderen Ortschaften gibt, wäre eine Maßnahme“, nennt er Vorschläge.