Thüringische Landeszeitung (Gera)

Raserei durch Thränitz - jetzt reagiert die Stadt Gera

Nachgehakt: Eine junge Mutter kämpft gegen zu schnelles Fahren in ihrem Ort Thränitz. Nun kommt Bewegung in die Sache.

- Christiane Kneisel

„Muss erst etwas passieren?“, hatte die junge Mutter Kathrin Adler in Gera Thränitz provokant gefragt, um auf die dramatisch­e Verkehrssi­tuation im Ort aufmerksam zu machen. Die ausgewiese­ne 30erZone werde häufig missachtet, sowohl am Berg bei ihrem Grundstück als auch im restlichen Ort am Kindergart­en „Regenbogen“.

„Kaum jemand hält sich daran. Viele geben hier noch einmal richtig Gas und beschleuni­gen, besonders schlimm ist es bergab. 80 km/h sind keine Seltenheit“, schilderte sie im Gespräch mit dieser Redaktion. Viermal hatte sie an das städtische

Ordnungsam­t geschriebe­n. Dreimal ohne Reaktion, einmal mit der Antwort, dass der Sachverhal­t geprüft werde.

Jetzt scheint Bewegung in die Sache zu kommen. Auf Nachfrage dieser Redaktion heißt es aus dem Rathaus: „Die Stadt Gera ist dabei, den Sachverhal­t zu prüfen. In die Prüfung ist neben dem Ordnungsam­t auch die Abteilung Verkehrspl­anung involviert.“

Außerdem teilt die Stadt mit, dass derzeit durch die Abteilung Verkehrspl­anung eine „Verkehrsda­tenerfassu­ng zur Ermittlung der Verkehrsbe­legung“erfolgt. Diese Erhebung werde über einen Zeitraum von etwa einer Woche vorgenomst­immt, men. Tatsächlic­h: Am 30er-ZoneVerkeh­rsschild am Berg befindet sich erkennbar seit wenigen Tagen ein entspreche­nder Technikkas­ten. „Nach Auswertung dieser Ergebnisse

kann eine Aussage über mögliche Maßnahmen getroffen werden. Dazu wird der Sachverhal­t auch in der Arbeitsgru­ppe Verkehrsor­ganisation mit eingebrach­t und abgeinform­iert die Stadtverwa­ltung auf Nachfrage dieser Redaktion. Zudem sei die Polizei als ständiges Mitglied der AG Verkehrsor­ganisation über den Sachverhal­t informiert.

„Jetzt wird über das Thema geredet und es wird geprüft“, kommentier­t Matthias Dietzel, stellvertr­etender Ortsteilbü­rgermeiste­r von Thränitz. Er hofft, dass es nicht nur dabei bleibt, sondern Konkretes folgt. „Vielleicht wird dann ab und zu mal die Geschwindi­gkeit kontrollie­rt. Auch eine Geschwindi­gkeitsanze­igetafel, wie es sie vielfach vor Schulen und in anderen Ortschafte­n gibt, wäre eine Maßnahme“, nennt er Vorschläge.

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CHRISTIANE KNEISEL Am Verkehrssc­hild am Berg ist ein Kasten mit Technik montiert, um Verkehrsda­ten zu erfassen.

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