Thüringische Landeszeitung (Gera)
Terrorgruppe will die Mullahs stürzen
Regionale Vereinigung greift Stützpunkte der iranischen Revolutionsgarden an. Mehrere Menschen sterben
In einem dramatischen Vorfall in der Provinz Sistan und Belutschistan im Südosten des Iran sind zahlreiche Militäreinrichtungen ins Visier der islamistischen Gruppe Dschaisch al-Adl geraten. In der Nacht auf Donnerstag startete die Gruppe eine koordinierte Offensive gegen mehrere Stützpunkte. Mohammad Pakpour, der Kommandant der Bodenstreitkräfte der Islamischen Revolutionsgarde (IRGC), gab bekannt, dass die Angriffe um Mitternacht eingeleitet wurden.
Elf Sicherheitskräfte fielen den Angriffen zum Opfer, berichtet die staatliche Nachrichtenagentur IRgespannte
NA. Des Weiteren soll es 15 Todesopfer aufseiten der Angreifer geben. Gleichzeitig bestätigten Berichte der Nachrichtenagentur Mehr, die der Revolutionsgarde nahesteht, dass die Miliz drei simultane „Terrorangriffe“auf Polizei- und Militäreinrichtungen
in den Städten Tschahbahar und Rask durchgeführt hat.
Die Provinz Sistan und Belutschistan hat in den letzten Jahren eine Zunahme an militanten Aktivitäten gesehen, die das ohnehin an
Verhältnis zwischen der dortigen sunnitischen Bevölkerungsmehrheit und dem schiitisch geprägten Regime in Teheran weiter belastet.
Die sunnitische Miliz Dschaisch al-Adl kämpft seit 2012 mit Waffengewalt gegen die Islamische Republik Iran. Die Mitglieder stammen größtenteils von der Gruppierung Dschundollah ab, die zwischen 2002 und 2010 ähnliche Angriffe in der Region verübte. Nachdem der Anführer von Dschundollah, Abdolmalek Rigi, im Jahre 2010 vom iranischen Geheimdienst festgenommen und hingerichtet wurde, formierten sich seine Anhänger neu und gründeten Dschaisch al-Adl.