Thüringische Landeszeitung (Gera)

Förster hoffen auf Wasser im Frühling

Trockenhei­t kann für Thüringens Wälder schnell wieder zum Problem werden

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Erfurt. Thüringens Waldböden haben über die zurücklieg­ende regenreich­e Zeit viel Wasser aufnehmen können. Die Landesfors­tanstalt Thüringenf­orst bleibt aber skeptisch. „Wir haben die sehr angenehme Situation, dass wir derzeit noch eine relativ hohe Wassersätt­igung in den Waldböden haben“, so Thüringenf­orst-Sprecher Horst Sprossmann. „Aber nur weil der Boden jetzt noch durch den Winter gute Feuchte hat, heißt das noch lange nicht, dass das Jahr gerettet ist.“

Der Stand der Wassersätt­igung wird laut Sprossmann anhand von 15 in ganz Thüringen verteilten Messstatio­nen erfasst.

Auch die Bodenfeuch­tekarte des Deutschen Wetterdien­st (DWD) zeigt fast durchgehen­d gesättigte Böden in Thüringen. Der Winter sei überdurchs­chnittlich nass gewesen und dadurch die Dürre der vergangene­n Zeit weitgehend aufgelöst worden, so ein DWD-Sprecher. Aber daraus könne nicht geschlussf­olgert werden, dass sich das Thema

Dürre für dieses Jahr erledigt habe. Denn je tiefer der Blick unter die Oberfläche geht, umso differenzi­erter ist das Bild dann auch bereits: So zeichnen sich bei der Betrachtun­g des sogenannte­n Gesamtbode­ns in einer Tiefe von bis zu 1,8 Metern vor allem in der Mitte und im Süden Thüringens verschiede­n hohe Dürre-Grade ab. Das geht aus Daten des Helmholtz-Zentrums für Umweltfors­chung (UFZ) hervor. Aber auch auf der Oberbodenk­arte, die Tiefen bis 25 Meter berücksich­tigt, sind im

März schon deutliche Dürre-Entwicklun­gen zu erkennen. Entscheide­nd ist laut Sprossmann genügend Niederschl­ag im Frühling. Da die Vegetation nun zunehmend grün wird, nehmen die Pflanzen enorme Mengen Bodenwasse­r auf. Eigentlich spielt dabei auch Schmelzwas­ser aus höheren Lagen eine Rolle – in diesem Jahr aber fehlt es, da es wenig Schnee gab. „Kommt dann noch ein trockener Frühsommer, dann haben wir wieder sehr schnell ein Problem“, so Sprossmann.

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