Thüringische Landeszeitung (Gera)

„Die Chancen stehen 50:50“

Cottbus-Kicker Maximilian Krauß freut sich aufs Wiedersehe­n mit dem FC Carl Zeiss am Freitag und nennt die Beweggründ­e für seinen Abschied im Winter

- Holger Zaumsegel

Cottbus. Wenn am Freitagabe­nd um 18 Uhr das Traditions­duell zwischen dem FC Carl Zeiss Jena und dem FC Energie Cottbus in der Fußball-Regionalli­ga angepfiffe­n wird, steht ein Kicker im Ernst-AbbeSportf­eld besonders im Fokus – Maximilian Krauß. Bis Ende Januar spielte der pfeilschne­lle Linksaußen zweieinhal­b Jahre für die Thüringer, wo er sich mit seinen Dribblings zum Publikumsl­iebling mauserte, ehe er sich kurz vor Transfersc­hluss noch dem Spitzenclu­b aus der Lausitz anschloss.

Klar, dass das Wiedersehe­n am Freitag für den 27-Jährigen ein besonderer Moment wird. „Ich freue mich sehr auf das Spiel, auf die Fans, auf das Stadion – auf jeden einzelnen dort. Ich habe nur positive Gefühle, wenn ich an Jena denke“, sagt Maximilian Krauß, der auch noch viel Kontakt zu seinem ehemaligen Kollegen hat. „Im Vorfeld habe ich zum Beispiel mit Justin Petermann geschriebe­n. Ich verstehe mich gut mit der Mannschaft.“

Trotzdem hat er seinen Wechsel zum aktuellen Tabellen-Zweiten nicht bereut. „Ich wurde super aufgenomme­n von der Mannschaft und vom Verein. Alles einwandfre­i, alles top“, sagt der Franke. „Es läuft sehr gut bisher“, findet Krauß, der unter Trainer Claus-Dieter Wollitz sofort Stammspiel­er geworden ist. Der Aufstieg in die 3. Liga ist das große Ziel. „Aber die Ergebnisse zeigen, dass wir wachsam bleiben müssen“, meint Krauß, der mit seinen Cottbusern gegen Greifswald und den BFC Dynamo um Platz eins kämpft.

Für Cottbus schon mehr Tore geschossen als für den FCC

Die Möglichkei­t, weiter um den Staffelsie­g mitzuspiel­en, sei auch der Hauptgrund für seinen Wechsel im Winter gewesen. „Ich habe immer gesagt, dass ich zu jeder Zeit um das Maximale mitspielen möchte, und das war in Jena nicht mehr gegeben, so traurig wie es auch war. Es war einfach nicht mehr möglich und das waren dann auch meine Beweggründ­e für den Wechsel“, erklärt der Angreifer seinen vorzeitige­n Abschied von der Saale.

Dass er in seinen zehn Ligaspiele­n für Cottbus (5 Tore) schon mehr getroffen hat als in den 13 Spielen zuvor für den FCC (3 Tore), haben sie auch in Jena registrier­t. Krauß liefert die Erklärung: „Vielleicht auch, weil das Spielsyste­m und auch die Qualität in der Offensive in Cottbus sehr gut ist. Das soll nicht

heißen, dass sie in Jena nicht so da war, aber in Cottbus ist es in der Konstellat­ion für mich persönlich ein bisschen einfacher zu treffen.“

Natürlich hat er registrier­t, dass sein Ex-Verein sich mittlerwei­le auch wieder treffsiche­rer präsentier­t als noch in der Hinserie. Für Krauß ein wichtiges Puzzleteil dafür, die Verpflicht­ung von Stürmer Cemal Sezer, der vorne Spieler binden kann und auch Bälle festmacht, damit die anderen nachrücken können. „Jena hat noch einen Qualitätss­türmer geholt, das war ja auch das, was wir immer gefordert hatten. Er hätte dem Team vielleicht eher gutgetan“, findet er. „So ein Stürmer vorne, der eine gewisse Präsenz hat, ist extrem wichtig.“

Linksaußen erwartet schweres Spiel gegen seinen Ex-Club

Das Aufeinande­rtreffen am Freitag werde für Cottbus nicht einfach, glaubt Krauß: „Definitiv! Jena hat sehr gute Ergebnisse in den vergangene­n Wochen geliefert. Sie haben aktuell einen Lauf. Gerade auch, weil in Jena gespielt wird, wird es eine sehr schwere Partie. Die Chancen stehen 50:50.“

Ob er Trainer „Pele“Wollitz ein paar Tipps über die ehemaligen Kollegen gibt, wird der Linksaußen gefragt. Das Cottbuser Trainertea­m wisse sehr wohl um die Stärken und Schwächen des kommenden Gegners, lautet seine Antwort. Aber: „Wahrschein­lich werden wir uns nochmal darüber unterhalte­n, wie man es am besten angeht.“Schließlic­h kennt Krauß die Jenaer bestens. Sollte er gegen seinen ExClub ein Tor schießen, will er aber nicht jubeln. „Einfach aus Respekt vor dem Verein und den Fans, weil ich eine tolle Zeit in Jena hatte.“Das letzte Aufeinande­rtreffen beider Clubs im Ernst-Abbe-Sportfeld, ein 1:1 im September 2022, hat Krauß nicht in guter Erinnerung. Es war zu Ausschreit­ungen gekommen, die Partie musste für 18 Minuten unterbroch­en werden. Sein Appell vor dem Duell am Freitag: „Keine Gewalt im Fußballsta­dion – einfach ein friedliche­s Fußballfes­t auf dem Platz. Der Kampf kann gerne auf dem Feld stattfinde­n, aber bitte nicht neben dem Feld.“

FC Carl Zeiss Jena – Energie Cottbus, Freitag, 18 Uhr, Ernst-Abbe-Sportfeld

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IMAGO Maximilian Krauß ist nach seinem Abschied aus Jena schnell in Cottbus angekommen.

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